ETH-Bibliothek »j . A. Thaers (Königl. Pkeuß. Geheimen Raths rc.) Methode der landwirtschaftlichen Buchhaltung ' durch ? das zu Mögelin eingeführte Schema , erläutert. Auf Verlangen aus den Annalen des Ackerbaues besonders abgedruckt. Berlin, 1807. In der Realfchulbnch Handlung. "p' V Ueber meine Methode der landwirthschaftlichen Buchführung. seitdem ich mich/ auch nur im Kleinen, mit Garten- und Ackerbau zu beschäftigen anfing, war mir eine genaue Berechnung dessen, was jede Production koste und einbringe, das Wichtigste, wenn ich gleich weniger des Vortheils als des Vergnügens wegen mein Land bestellte. Ich zeichnete mir den Aufwand , welcher auf jede Frucht, auf jedes Feld für Bearbeitung, Düngung, Aberntung u. s. w. verwandt wurde, möglichst genau an, mittelte dann A ( - ) den Werth des ErtrageS aus, woraus sich der Vortheil oder der Schaden, den ich dabei hatte, ergab. Aus der Summe der Gewiunste und Verluste ergab sich beym Rechnungsschlusse folglich auch, was ich bei dem Ganzen gewonnen und verloren hatte. Ich fand nachher, daß die Engländer die für einen Artikel gemachten Ausgaben, das Debet dieses Artikels, und die Einnahme von demselben fein Credit nannten. Dies lenkte bei vergrößertem Ackerbau meine Aufmerksamkeit auf die doppelte Buchhaltung der Kaufleute. Ich las verschiedenes darüber, aber meine Ideen blieben, besonders in Hinsicht auf die Anwendung derselben für die Landwirthschaft, verworren. Ich hatte daher eine große Freude, wie die Göttingische Societät der Wissenschaften — die noch immer von Hallers Geiste beseelt, sich vor allen bestrebt, die Ausbeute der Wissenschaften dem bürgerlichen Leben nützlich zu machen — auf das Jahr 1795 folgende PreiS- aufgabe aufstellte: „Wie ist das Rechnungswesen bei großen Land- „wirthschaften am besten dergestalt einzurich- „ten, daß man nicht etwa nur den Ertrag „des ganzen Guts, sondern auch den Auf- „wand und die sämmtlichen mittelbaren und „und unmittelbaren Einnahmen, also den # ( 3 ) „reinen Ertrag eines jeden Produkts oder Ar- „ tikels des Pflanzenbaues und der Viehzucht „mit Leichtigkeit und Zuverlässigkeit ersehen „könne; so wie das bei den mannichfaltigen „Artikeln der Handlung durch die doppelte „Buchhaltung möglich wird." Zur Beantwortung ward ein Schema, kurz und deutlich ausgearbeitet, erfordert. Meine Erwartung war sehr hoch gespannt, als des Hrn. Berg haus gekrönte Preisschrift erschien. Ich fand in dieser Schrift manche lichtvolle Gedanken in den Abschweifungen, und viele sehr richtige Ansichten des Ganzen, aber über die eigentliche Methode und Ausführung wenig Belehrendes. Meine Ideen wurden dadurch nur verworrener. Ich glaubte die Schuld läge an mir selbst, und las sie also mehrere Mahle zu verschiedenen Zeiten; aber ohne Aufklärung zu bekommen. Ich machte mehrere einsichtsvolle Landwirthe und Cameralisten, die sich über die Sache mit mir unterhielten, darauf aufmerksam; aber eS ging diesen gerade wie mir, und das Resultat der meisten war, daß die Anwendung dieser Buchhaltungsart auf die Landwirthschaft wenigstens sehr schwierig und von keinem großen Nutzen sey. Ich A 2 ( 4 ) hatte Gelegenheit die Bücher einer sehr interessanten und complicirten Wirthschaft zu sehen, die von einem erfahrnen kaufmännischen Buchhalter eingerichtet waren und geführt wurden. Allein diese schienen mir mit so vielen Weitlaustigkeicen — die wohl beim Handel nöthig, aber bei der Landwirthschaft überflüssig sind — angefüllt zu seyn, daß ein eigener Mann für diese Buchführung allein erfordert wurde, der, da er seine Zeit ganz hinter dem Schreibtische zubringen mußte, sich von der Richtigkeit der Angaben nicht überzeugen konnte. Ich las nun verschiedene Schriften über die kaufmännische doppelte Buchhaltung und überzeugte mich, daß zwar die Idee des doppelten Anzeichnens und Bilancirens im Ganzen, aber nicht die kaufmännische Form für die landwirth- schaftliche Buchhaltung zweckmäßig sey, und fing an, meine Rechnung nach einer für meine damalige individuelle Wirthschaft eingerichteten Form zu führen. Ohne vor Augen liegendes Beispiel ist es äußerst schwer, wo nicht unmöglich, sich einen klaren Begriff von dem Zusammenhange des Ganzen einer solchen Rechnung und von der eigentlichen Tendenz desselben zu machen. Ich wollte deshalb schon einen Auszug auö meinem nach dieser Me- ( 5 ) lhode in den letzten Jahren geführten Hauptbuche von meiner vormaligen kleinen Wirthschaft bekannt machen. Allein diese Wirthschaft hatte, besonders in Ansehung ihrer Einnahmen und Ausgaben, so viel eigenes, daß ein starker Band an sich uninteressanter Erklärungen dazu gehört hätte, um Mißverständnisse zu vermeiden. Da ich nun aber von so vielen Gönnern und Freunden, denen besonders die klaren Ansichten, welche mein Hauptbuch über alle einzelne Zweige gewährt, gefallen haben, inständigst gebeten bin, diese Materie vorzutragen: so wähle ich die ersten müßigen Stunden nach dem Abschlüsse meiner hier geführten ersten Bücher vom isten Julius idvz biö dahin 1S06, um von dieser Buchführung das Schema, die Resultate und den Abschluß mitzutheilen. Ich fange nicht damit an, die Theorie dieser Buchführung gründlich zu entwickeln; sondern ich lege die Form vor Augen, und gebe dann gelegentlich die nöthigen Erläuterungen darüber. Diese beziehen sich theils auf die Methode der Buchhaltung, theils auf gewisse lokale Wirthschaftsverhaltnisse und Ereignisse, die zwar iene unmittelbar nichts angehen, aber doch zum Verständnisse des Exempels nöthig find, und vielleicht ( 6 ) einige Bemerkungen enthalten, die in anderer Hinsicht nicht unnütz sind. Ich lege meine Wirthschaftsrechnung ihrer Form und ihren Resultaten nach vor, um dadurch die Grundsätze meiner Buchhaltung zu versinnli, » chcn; aber weder in der Absicht, meine in diesem Jahre geführte Wirthschaft als ein Muster, noch gerade die gewählte Form der Buchhaltung in allen ihren Details als einen Leisten Anderen zu empfehlen. Es ist mein erstes Wirthschafts- und Ueber- gangsjahr; der Erfolg hat selbst meine Erwartung übertroffen; aber ich mache mir daraus ke>- nesweges ein Verdienst, gestehe vielmehr ein. daß manches fehlerhaft war. Das Jahr, nehmlich die Ernte von 1805, gehörte in Ansehung des Geldertrages unter die glücklichsten für jeden Landwirth, und konnte den beträchtlichen Verlust des vorhergehenden Jahres decken. Was die Form der Rechnung betrifft, so hätte ich sie selbst für die Individualität meiner Wirthschaft besser wählen können, wenn ich damals Zeit und Ruhe genug gehabt hatte, mich mehr damit zu beschäftigen. Ich finde manche Fehler darin, die ich bei der neuen Jahresrechnung theils verbessert, theils aber absichtlich so gelassen habe, weil man einmal daran gewöhnt war, und es im Wesent- ( 7 ) lichen nicht viel darauf ankam. Es ist sehr leicht, manche Rechnungen noch mehr zu spalten, wenn es zur Ausmittelung gewisser Resultate nöthig ist. Wer sich also aus diesem Schema nur die Grundsätze abstrahirt, und dann alle Verhältnisse seiner Wirthschaft wohl überlegt, der wird besser thun, sich sein eigenes Schema zu entwerfen, als gerade dieses zu befolgen. Diejenigen, welche noch gar keinen Begriff von dieser Buchführung haben, muß ich bitten, nicht ungeduldig zu werden, wenn sie den ganzen Zusammenhang anfangs nicht begreifen; sondern erst ganz zu Ende, und dann noch einmal zu lesen. Ueber die Lehre von der doppelten Buchhaltung im allgemeinen will ich nur wenige Worte zur Erklärung der Ausdrücke sagen. Selbst sehr erfahrene Kaufleute und Buchhalter haben mir gestanden, daß alle darüber geschriebene Bücher und selbst mündlicher Unterricht ihnen nur sehr unvollständige Begriffe davon erweckt, sie aber die Sache bald verstanden hätten, wenn sie selbst Hand anlegten. Die kaufmännische doppelte Buchhaltung entstand wohl zuerst aus den Abrechnungen, welche ein Handlungsherr mit vielen andern Kaufleuten zu halten hatte. Verkaufte er einem andern eine ( 8 ) Waare, fo ward dieser dadurch sein Debitor; erhielt er eine Waare von ihm, so ward er in Ansehung des Werths derselben sein Creditor. Daher eröffnete er, nach der Buchhaltungssprache, mit jedem, der mit ihm in Verkehr stand, ein Conto in seinem Hauptbuche; d. h. er gab ibm zwei Seiten ein, deren linke das Debet desselben oder dasjenige, wofür ihm dieser etwas schuldig geworden war, deren rechte aber das Credit desselben oder dasjenige, was er von ihm empfangen, folglich dieser zu gut hatte, enthielt. Zahlten ihm seine Debitoren einen Posten in baarem Gelde aus, so ward die Schuld nicht auf der Debüt-(Seite aus- gestrichen — denn nie etwas auszustreichen, war eine Hauptregel, die man sich bei dieser Buchhaltung machte — sondern das empfangene Geld oder die als Zahlung dagegen erhaltene Waare ward auf der Crsclit-Seite des Zahlers angeschrieben. Bekam der Handlungsherr Geld, si> erhielt dies seine Handlungs -Casse, und diese ward nun auch als eine fremde Person, mit der der Handlungsherr in Abrechnung stand, angesehen. Kam also Geld ein so ward die Casse, oder, wenn man will, der Caffenführer dafür schuldig, und das eingegangene Geld ward auf die Debet- Seite der Casse geschrieben. Zahlte die Casse Geld ( 9 ) aus, so kam es hingegen auf ihre Credit- ©nie. Selbst der Handlungsherr, wenn er zu anderem Gebrauch Geld aus der Caste nahm, ward ihr Debitor; so wie dagegen ihr Creditor, wenn er aus seinem übrigen Vermögen ihr etwas vorschoß- Jenes Anschreiben auf die eine oder die andere Seite nennt man: einem Conto etwas debitiren oder creditiren. So wie die Casse, ward nun auch das Waarenlager im Ganzen, und jeder Haupthandlungsartikel besonders, als eine leblose Person angesehen, und ihm sein Conto gegeben- Selbst die zur Handlung nöthigen Gebäude, Ge- räthschasten, Haushaltung u. s. w. erhielten ihr Conto, als besondere Personen. Da alles, was irgend eine Person oder irgend ein Artikel erhielt, von einem anderen genommen seyn mußtet oder, umgekehrt, alles was der Eine lieferte, der Andere erhielt: so mußte jeder Posten doppelt angeschrieben, dem Empfänger debitiret, und dem, der es hergab, cred itiret werden. Man kaufte für looo Rthlr. Cassie von Hrn. A , diesem ward also diese Summe creditiret, ö. h. nämlich auf seiner Credit -Seite angeschrieben; dagegen ward sie dem Caffee-Lager-Conto debilster, oder zur Last geschrieben. Dieselbe Quantität Caffee ward wieder zur Halste an Hrn. L, zur Hälfte an Hrn. ( IO ) C, jedem für zzo Rthlr. verkauft, und diese Summe ward diesen Herren debitiret, dem Caffee- Conto aber itivct oder zu gut geschrieben; das Caffee- Conto hatte also 100 Nthlr. dabei gewonnen. Ward dieser verkaufte Caffee auf der Stelle an die Lasse bezahlt, so wurden nicht die Käufer, sondern die Lasse dafür debitiret. Da das doppelte Anschreiben jedes Postens Grundregel dieser Buchhaltung ward, so mußte sich die Summe aller Debitoren und aller Creditoren nothwendig zu jeder Zeit gleich seyn; und was beim Abschlüsse die Einen auf der Debet- Seite mehr hatten, mußten die andern auf der Credit- ©ette mehr haben. Dieses Mehrhaben beim Abschlüsse oder beim Vi- lanciren eines Conto nennt man Saldo , und sagt von einer Person oder einem Artikel: an Saldo Debet oder Credit. Bein» Abschlüsse der Bücher im Ganzen kommt es dann darauf an, welche Conti jhr Saldo auf der einen oder der andern Seite haben, um den Gewinn und Verlust bei dem ganzen Gewerbe sowohl, als bei den einzelnen Artikeln zu bestimmen. Ich glaube, dies ist zu unserm Zweck genug über die ersten Gründe der kaufmännischen doppelten Buchhaltung gesagt, über deren ganze Einrichtung eine Bibliothek geschrieben worden ist. ( lk ) Man hat diese Buchhaltungsart auch bei dem Finanz- und Cameral-Rechnungswesen anwenden wollen; aber, wie man sagt, mit Unglücks chem Erfolge, weil daraus eine große Confusion entstanden sey. Meines Erachtens rührte dies nicht daher, daß sich das doppelte Buchhalten überall nicht dafür schickte, sondern weil man nicht bloß auf den ersten Grund derselben: daß das, was der eine Artikel empfangt, von einem andern hergenommen werden müsse, Rücksicht nahm, und darauf ein zweckmäßiges Rechnungs-System begründete, vielmehr die kaufmännische Buchhaltung in allen ihren Formen und Nebensachen, die für sie sehr nützlich seyn mögen, nachahmen wollte. Auch einige Landwirthe sind, wie ich höre, bei ähnlichen Versuchen confus geworden, weil sie ebenfalls in Nebensachen, Formen und Ausdrücken den Kaufleuten nachahmen wollten, aber den Grund nicht klar genug einsahen. Von einem ist mir erzählt, daß er sein ganzes übriges actives und passives Vermögen mit dem in dem Betriebe eines bewirthschafteten Guts steckenden Capitale zusammengeworfen habe. Dies kann sehr leicht Confusion erregen. Eben so wie ein Kaufmann, der bei mehreren Handlungshäusern interessirt ist. ( 12 ) die von ihm selbst betriebene Handlung völlig abgesondert hallen, über sein ganzes in mehreren Handlungen stehendes Vermögen aber ein besonderes Buch oder eine summarische Rechnung führen wird, muß es auch der Landwirth thun. Er muß sich, wie wir nachher sehen werden, das in einem Gute steckende Capital von seiner eigenen Wirthschaft verzinsen, oder Pacht von dem Gute und Inventarium bezahlen lassen. DieHandlungsrech- ruwg muß übrigens über den ganzen Vermögens- .zustand der Handlung Aufschluß geben, die Wirthschaftsrechnung braucht es nur von dem Einkommen eines Jahres zu thun, und halt dann ihre Abrechnung mit dem Capitale. In der Regel handelt der Landwirth nur gegen Haares Geld; er hat also selten mit wirklichen fremden Personen als Debitoren und Creditore» auf längere Zeit zu thun. Bei den meisten können also die Personal-Conti wegfallen. Hat man indessen mit einem Korn-, Holz- oder Viehhändler, Banquier, Kaufmann viel Verkehr: so thut man wohl, mir jedem derselben ein Conto zu eröffnen. Sonst kann entweder nur ein Conto unter der Ueberschrift: Diverse Debitoren und Creditore» , angelegt werden, oder man trägt die restirenden Forderungen nur in das Geld-Manual ( *3 ) auf einer besondern Seite ein, und streicht ste, wenn sie bezahlt sind. So habe ich es bisher gemacht; im Hauptbuchs aber das Verkaufte, wenn gleich nicht auf der Stelle bezahlte, dem Cassa- Conto zur Last geschrieben, und die Summe vor der Geld-Cvlumne (ante lineam) gesetzt, und sie hineingerückt, wenn die Zahlung einkam. Denn lange ausstehende Posten finden bei mir nicht Statt. Dagegen aber.hat jeder Zweig, jeder Artikel der Wirthschaft, dessen Kosten und Ertrag oder Benutzung ich bestimmt und einzeln übersehen will, sein Conto , auf dessen Debet- ©eite alles das steht, was er empfangt; so wie auf der Credit- Seite, was er hergkebt oder leistet; wie sich das bei den Conti des Hauptbuchs deutlicher zeigen wird. Zuvor muß ich nun von den Nebenbüchern reden. Bei der kaufmännischen Buchhaltung giebt es deren mancherlei unter verschiedenen Namen. Diese gehen uns aber nichts an. Ich habe deren zwei, oder wenn man will drei, das Geld-Manual und das Journal, welches sich wieder in das Haushalts - und das Arbeits-Journal theilet. In das Geld-Manual wird auf die einfachste und gewöhnliche Weise alle baare Einnahme und ( *4 ) Ausgabe, in der Ordnung, wie sie vorfällt, ersiere auf der linken, letztere auf der rechten Seite des vorliegenden, aufgeschlagenen Buchs eingeschrieben. Die erste Vor-Columne enthalt den Monatstag, die zweite die Nummer des Belags, wenn ein solcher Statt findet, in der Mitte stehen die Artikel, wofür etwas eingenommen oder ausgegeben ist, wobei oft das Conto gleich bemerkt wird, auf welches sie ins Hauptbuch einzutragen sind. Die Hinter-Columnen enthalten die Thaler, Groschen und Pfennige. Alle Monat wird Einnahme und Ausgabe summirt, letztere von ersterer abgezogen, und so der Cassenbesiand ausgemittelt, der dann auf den folgenden Monat als Einnahme übertragen wird. Die Belege eines fedeli Monats werden zusammengeheftet und mit der Rechnung verglichen. Manche Landwirthe werden diese Rech, nung schon für zureichend halten; wir aber nicht! Das zweite Buch ist das Haushalts-Journal. In dieses wird theils täglich, theils wöchentlich aus den nur mit Bleistift geschriebenen Taschenbüchern, die jeder, der mit der Wirthschaft etwas zu thu» hat, bei sich führt, und worin er gleich einzeichnet, alles eingetragen, was in der Wirthschaft vorgefallen ist, insbesondere alle Veränderungen im Gange der Wirthschaft und in den Vorräthen — ( *5 ) Einnahme und Ausgabe des Kornbodens, der Futterböden, der Scheuren, Veränderungen des Diehstandes, das Begehen, Kalben und Absetzen der Kühe, Abänderungen in der Fütterung — und dann auch alle Bemerkungen und Beobachtungen, welche jeder in der Wirthschaft Beschäftigte macht, und die von einiger Erheblichkeit scheinen. Jedes gewöhnliche hat in diesem Journale seinen eignen Platz; damit man es beim Eintragen in das Hauptbuch gleich finde. Als Schema gebe ich das vor mir liegende Blatt der vergangenen Woche. , ( IO ) De» 14 — 20, September. Scheune No. 1. Weizen aufgemessen 30 Schfl. und zur Aussaat gereinigt. No. 3. Rocken sg Schfl. sxol. des Drescherlohns. Kornboden-Ausgabe: Rocken. Gerste. Hafer. Erbse». . — — izàSfl. — Für Ackerpferds . - Kutschpferde . t Reitpferde . . t die Haushaltung - Depurarkorn . - Federvieh . . 12 Sfl. — £ - 3 Sfl. — I - — iLSfl. Auf Schlag 4 gebrillet 7 Sfl. — — — Kühe auf der Kleestoppel. Morgens Gartenabfall und Stroh.' 1 gekalbet, 2 begangen vom Bullen Hans. 2 Fersen »om Königshof; die beiden Kälber verkauft à io Rthlr. Schweine, is auf die Stoppel nach Königshof gebracht. Hammel, 200 Stück verkauft an Christ. Oppermann à 4 Rthlr. 4 Gr. Die ersten Lage waren trübe mit starken Regenschauer». Die letzten heiter und anqenebm. Der lehmige Boden machte sich beim Pflügen sehr gut. Das Arbeits-Journal wird täglich eingetragen nach folgendem Schema: Den ( i7 ) Den 20, September. Vormittag. Früh starker Nebel, dann trübe. Nachmittag. Heiter und angenehm. Tagelöhner © © Dienste. Gepflügt auf Schlag ; . . Daselbst geegget .... --auf Schlag 4 Hofarbeit ...... Institut-Hausbau . . . Kleeheu gewandt .... Herrschaftliche Haushalterei Im Garten ..... Auf der Wiese geheuet . . 6 6 ; ; 4 i 16 5L 6 is Arbeiter waren nach Königshof zum Heuen. Ich bemerke hier, daß 6 Pferde zum Institut-Hausbau noch angeschafft worden. B jMänl. jWeibl. ( i8 ) Die Anzeige der Witterung steht voran, ttt* dem selbige auf die Art der geschehenen Arbeit vorzüglich Einfluß hat, und sich die Abbrechung und Wechselung daraus erklärt. In der ersten Columne stehen die Artikel und die Art der verrichteten Arbeiten. Eine genauere Specificirung wird nur in dem Falle gegeben, daß es Arbeiten von besonderer Wichtigkeit sind, welche man berechnen will. Kleine nicht einen Viertel- Tag betragende Arbeiten werden unter die allgemeine Rubrik: Hofarbeit, oder für die Wirthschaft insgemein angezeichnet; so wie dahin auch diejenigen Nebenarbeiten kommen, welche zu keinem besondern Conto gehören. In der zweiten Columne siehe» die Pferde. Die Knechte werden durchgehends in der Buchhaltung zum Gespann gerechnet; in sofern also keine andere Arbeiter dabei beschäftigt gewesen sind, werden sie nicht angeschrieben. In der dritten Columne stehen die Ochsen. Dies sind Wechselochsen. Es versteht sich von selbst, daß vier auf dem Felde gewesene Ochsen nur als zwei angeschrieben werden, da jeder nur einen halben Tag gearbeitet hat. Bei diesen aber werden die damit arbeitenden Menschen besonders bemerkt. ( *9 ) Die Tagelöhner sind nach den Arbeitern und der Art oer Arbeit sehr verschieden, und es sind daher oft noch mehr Unterabtheilungen und Tagelohns' Columnen nöthig. Um die in jeder Woche geschehenen Arbeiten samt dem verwandten Tagelohn übersehen zu können, wird aus àen täglichen Anzeichnungen wöchentlich ein Extract gemacht, in welchem die Namen der Arbeiter und ihre am Sonnabend erhaltene Bezahlung auf der einen Seite, die verrichtete Arbeit und ihre Kosten auf der andern Seite, zugleich mit der von den Diensileuten geleisteten Arbeit verzeichnet werden, wie folgender Auszug von der Woche vom iZten bis 2osten September 1806 zeigt. B 2 1 ( 20 ) ( 2l ) W o ch e n -.E x t r a c t. Vom 15ten bis' zuiijosten September 1806. Nahmen Geld. Nahmen Tage. Gelb Lagelohn Dienste. Geld. der Tagelöhner. Tage der Tagelöhner. & © U É. d 0 S © © vo © © ! i’ 35 © Hillebrandt . . Schirrmeister. . Adel. Dost. Die Hillebrandten - Zahnen . . -, Schwanen . t Dosten . . > Schirrmeister» 4 6 6 6 3 ? 4 2 ii 1 2 r 4 12 7 7 10 5 3 6 6 9 Königshof. Die Wollenbergen * Burschen . . - Daumen . > ' - Korne» . . Baum .... Zöllner .... 4 ; 6 4L 2 I 6 6 12 9 12 ^rstügt Schlag ; . . s-eqaet * - . . Muss des Institut-Baues Inf der Wiese gemahetund ' geheuet . . . . l lachs gebreitet . . . Hörgel gedroschen und 'rein gemacht - • • chgemeine Wirthschaft !fohn qedrosche» aus dem Garten Schst.. . 22 Kb *7$- >8 r » 1 I 2 I — 2 6 5 3 8| *5 s; s I 17 17 4 -3 22 20 is 3 3 6 (3 6 r Adeln . . '. / Burschen. . 4 4 1 — TO IO — -iz 4 — _ 3 1 _ 7 6 t Wellenbergen. t Dartongen . - Schmidten . 4i 5 1 — *3 12 6 6 Sintergerste rur Saat gedroschen . >arttn-Arbeiten . . — - s — - 4i - I — - II 5 ? 6 ! Ewaldicn - Burschen. . I I 2 6 iamenkleegemahetSchl.2 — — — — — — *2 — 8 f Starnowsky . , s i 16 — ' ' ' \ _ _ 2 _ 1 19 Die Hillebrandten j. , Schmidten . 4 1 I 6 2 — ohne» hinterm Garten ausgejoqeu .... _ 2~ errschafrliche Wirthschaft — 4 si 10 66 6 3 önigShof, Nachheuernte Jl — — — — — — 6 4 21 — uhe geweidet. . . . ~ 3 3 I is 85 18 17 4 6 4a - 7 L 3 * 9 * 13-J -7 3 3 ( 22 ) Die auf dem Vorwerke Königshof geschehene Arbeit und deren Bezahlung wird hier nur ‘ in Summe angeschrieben- Die Hauptarbeiten werden zwar in einem besondern Journal daselbst angemerkt, so daß man den Betrag jeder ungefähr überrechnen kann. Da dieses aber, indem nur ein Meier daselbst die Arbeiten betreibt, nicht mir Genauigkeit geschehen kann, so muß ich mich vorerst mit einer summarischen Berechnung von Königshof begnügen. Aus diesen Büchern, dem Geld-Manual und dem Hof^ und Arbeits-Journal, wird nun monatlich in das Hauptbuch eingetragen. Die anzuschreibenden Posten werden auf zwei Bogen, wovon der eine das Debet, der andere das Credit aller Artikel enthalt, formiret, und genau nachgesehen, ob alles stimme, und die Summe aller Creditore» und Debitoren gleich sey. Von diesem nach den Grundsätzen der doppelten Buchhaltung geführten Hauptbuchs werde ich nun ausführlich reden. Ich muß nur zuvor der Besorglichkeit mancher Leser begegnen, daß die Führung dieser Bücher viele Zeit wegnehmen möge, und sehr schwierig sey. Allerdings gehört erst einige Uebung dazu; allein wer diese hat, braucht höchstens alle Abend io Minuten, um das Arbeits-Journal auszufüllen: alle Sonntage eine Stunde, um aus dem in Blei geschriebenen Taschenbuche in das Memorial einzutragen, und % den wöchentlichen Auszug aus dem Arbeits-Journal zu machen, und alle Monate drei Stunden, um die Posten zu formiren, und sie in das Hauptbuch einzutragen. Wer diese Zeit nicht auf die Buchführung verwenden will und kann, um dadurch eine richtige Uebersicht des Ganzen und des Zusammensiimmens aller einzelnen Theile in k ( 2Z ) seiner Wirthschaft zu'erhalten, um mit Sicher- * heft den Antheil, den jeder Zweig am Ertrage der ganzen Wirthschaft hat, zu bestimmen — der lasse lieber alle Buchführung weg, und übergebe die Organisation seiner Wirhschaft ihrem prädestinirten Schicksale. Berechnen wird er nie können, was ihm bei seinen Verhältnissen vor- thefthaft oder nachrhcilig sey, und wird sich in Ven-meisten Fällen trügen, wenn er sich dennoch mit Ueberschlagen abgiebt. Für ihn bleibt ein handwerksmäßiger Betrieb der Wirthschaft nach dem Leisten seiner Gegend oder nach dem, den ein Anderer für diese Wirthschaft geschnchk hat, das sicherste. Er gebe sich nur nicht damit ab, daS geringste ändern zu wollen; denn es ist immer 1 wahrscheinlicher, dast er dadurch im Ganzen mehr verschlimmern als verbessern werde. In dem Hauptbuche bekommt nun also jeder Artikel oder Theil der Wirthschaft, der für sich oder durch seine Einwirkung auf andre Theils vo» Wichtigkeit ist, sein Conto; seine Debet- Seile, worauf dasjenige angeschrieben wird, was er empfangen hat, oder was für ihn ist geleistet worden; und seine Croüit-Sefte, welche das enthält, was er andern Artikeln gegeben oder für sie geleistet hat. Besser wird sich dies durch die Beispiele, die ich nun von jedem Conto mittheile, darstellen. Ich ersuche dabei, die Schemata, welche ich von einem Theil der Conti gebe, mit ihrer Erläuterung zugleich vor Augen zu nehmen. I Debet. 24 ) No. 1. a s s a Geld- Manual S. — AM gut geschrieben. Mhl. 84-88 Für Transport . . . _ - Grundzins vom Müller . . Kartoffelhacken und Pferde. Schaufeln den Hrn. ' * * Allgem. Oro. 4 und ' * ' überlasse» . 8efchirr-C. 98 ? verkaufte Kälber . . . Milch, Butter und Käse ver- Meierei - C. 22 kauft ....... — 55 «I- Stein Wolle * 10 J Rkhl. ? Kartoffelheber an Hrn. * * * Hammel-6. 2)6 überlassen ..... Eingegangene Zahlung für über- Geschirr-6. 4 lassenes Saat-Getreide . Kornboden-C. 250 - Kuhhäute ...... Vieh-Jnv. C. 12 48 Scheffel Rocken an ' " Kornboden-C. 140 8 - Hafer demselben — 14 24 f kleine Gerste . . — 6v 18 i große Gerste . . — 45 i- f Hafer .... — - Erbsen .... — 4 ? - Spergel-Samen Sämerei-6. -5 Behufs des Instirutbaues baar Eigenrh. C. 41 6 Latus . * 0000 c Monat. 2uny. 00 a ( 25 ) Conto. Credit. Monat. Juny. Geld- Manual Zur Last geschrieben. Itthl.Gr.Ps. 85-89 Transport lselbigen herzu-' ,'euen würde nur die uu- nüue Muhe einer neuen Siddition gemacht.haben. . . . — — — Rothen-Loh». Jährliche Legatcngelder an den Allgem. C. 18 Hrn. Prediaer .... .. 12 12 Papier, Rechnungsbücher . — 4 18 Armengeid ...... — — 3 6 aüchengeschirrc .... Acker-Haush. — 8 — Flschnene. -— I 4) — Branntwein . — 7 22 Bier und Hauötrank . . . — 7 ra — Eine Tonne Salt .... — IO 10 —. Vierteljähriges Gcsindeloh» Lohn - Conto. 60 >8 — Tagelohn. Farbe suiti Anstreichen der Acker- Tagelohn-C. 12 7 9 geräthe . Sechs Gebisse und zwei Putz- Geschirr - c. 5 zeuge . . . ,. . . . Dem Schmidt für beschlagene ; Werkzeuge ..... — 35 4 — Demselben ....'. —- — 28 4 — Zwei Plapperhaueisen . . — 2 20 — Eine Sense ...... — 2 2 — Dem Gestellmacher . . . — 12 6 — Dem Sattler. Für das Kleemahen und Ansah- . 8 I rcn am Sonntage . . . Meierei - C. I 21 — Dem Töpfer ... . ... — 2 22 6 - BötticherfurMilchkuben — IO — — Der Meierin. — 1 6 -- i 42 @t. magereHammel gekauft Hammel-C. 4-9 12 — Reisekosten Behufs der Wolle — r 6 — Dem Schmidt. Pferde-C. 4 Latus . > . . . OCQO cojco ( 26 ) Debet. No. 1. Cassa- Monat. Geld- Manual <25.- Zu gut geschrieben. Xtlil.Gr.Pf. Juny. 86 Transport . Behufs des Institut-Hausbaues baar Tigenth. 6. -42 14 8 Summa . ' 9585 9 II ( 27 ) C o n t o. Credit. Monat. Geld- Manual S. —| Juny. Transport . Accordarbeit bei den Kartoffeln im Rohdelande . . . Graben im Garten . . . . Auslagen für die herrschaftliche Wirthschaft .... I 25 Klafter Eichenholz . Ausgaben für Königshof vierteljähriger Canon . Meier Korn jjähriger Lohn -Draugei».. ux>SchvckHo!zpflanzen, welche zugekauft werden mußten Heumähen. Ausgaben beim neuen Bau . 56 M. Klee zu mähen » 4 Gr. und Biergeld .... Auslage.. . | Schadenersatz ..... Bestand der Casse am iste» Ju lins H06. ..... Dur Last geschrieben. Rthi. Kr. Ps. Wurzelg-B.6.I Garten- C. ,Herrsch.W.6.. FeueruNgs-6.! Königsh. C Jnstik.H. B. Erndte-6. Cavie. C. Zufalls-L. Kft.Jahrs-L. 77 7 125 7 Summa Saldo 4 49 369 9 1 I 494 ? « 21 i 12 « 4 4 8 19 8 17 19585 9585 19(11 91 11 10 ( 28 ) S)te Debet- ©ette des Cassa-Conto enthält alle Einnahme; denn für diese ist die Casse, als Person betrachtet, oder der Cassirer verhaftet. Die erste Vorder - Columne enthalt den Monat. Der Tag der Ausgabe kann nicht angegeben werden, da man alle Posten gleicher Art von einem Monate zusammenzieht, und es wäre auch überflüssig, da sich dieser im Geld-Manual findet, und man die einzelnen Ausgaben nur in diesem nachsehen kann, weshalb in einer zweiten Columne die Seitenzahl des Geld-Manuals angegeben ist. Hier bedarf es auch der Anführung der Belege nicht, da im Manual darauf verwiesen wird. Es wäre nur eine unnütze Weirlauftigkeit. Ueber- haupt muß man dieses Cassa-Conto im Hauptbuch nicht etwa als Geldrechnung-Einnahme ansehen und gebrauchen wollen. Hierzu dient bloß das Geld-Manual. Mit diesem muß dieses Conto zwar monatlich und jährlich im Ganzen gena» stimmen; allein die Posten werden monatlich zusammengezogen, und die zusammengehZ- renden in eines übertragen. So wird z. B. hier nur die Scheffelzahl des verkauften Getreides jeder Art und das dafür eingegangene Geld in Summe angegeben; im Manual sieht jeder einzelne Verkauf. ( 29 ) Die in diesem Monat eingegangene Zahlung für Saatgetreide, welches verschiedenen Nachbarn im Frühjahr überlassen war, stand in diesem Orno vorher schon ant€ lineam, weil es dem Kornboden zu gut geschrieben werden mußte. Fallt es öfter vor, daß etwas Verkauftes nicht gleich bezahlet wird, so kann man ein diverses Debitoren - Lauta im Hauptbuch eröffnen, wo dann auf die Hebst-Seite das, was sie empfangen haben, eingetragen wird, die geleistete Zahlung aber auf die Credit- Seite kommt, und diese dann erst der Lassa debitiret wird. Bei 'mir hat dieses Lauto bisher seinen Platz nur im Geld-Manual gehabt, und ist, wie gesagt, im Hauptbuch auf das Lassa-Lauta nur auts li- neam geschrieben, weil das verkaufte Getreide auf das Credit des Kornbodens angeschrieben war, und es ein unverbrüchliches Gesetz bei dieser Rechnungsführung seyn muß, das, was an einem Orte auf Credit siehet, an einem andern auf Debet zu schreiben, und umgekehrt. Versäumt man das auf der Stelle zu thun, so seht man sich der Gefahr aus, die ganze Rechnung in Confusion zu bringen. ' Die erste Hinter-Columne enthalt nun den Namen desjenigen Lauta, dem das Debet der ( 3 ° ) Cassa eredità ist, das heißt, denjenigen Artikel, woher die Einnahme der Casse gekommen ist. Mancher wird es vielleicht bequemer finden, hier entweder die Nummer des Conto oder die Seitenzahl des Hauptbuches, wo die Contra-An- zeichnung geschehen ist, herzusetzen. Aber es gehört schon mehrere Uebung dazu, wenn daraus kein Irrthum entstehen soll. Und dann erspart man sich hierdurch sehr oft eine ausführlichere Angabe des Postens, wofür etwas eingenommen oder ausgegeben ist, weil das in dieser Columne angezeigte Conto dieses mehrentheils deutlich genug ergiebt. Die Creäit-Seite enthält alle Ausgaben der Casse, indem diese dafür erkannt weroen muß. Die Columnen find eben so, wie auf der Debet- Seite, und überhaupt in den meisten Conti dieselben. Der Monat und die Seitenzahl des Geld- Manuals konnten füglich in einer Coluinne aufgeführt werden. In Ansehung der Cassa muß ich gleich anführen, daß meine besondere Haushaltung und der größte Theil meiner obigen Ausgaben aus der Wirlhschafts-Casse besiritten und von dem Cassen- führer ausgezahlt werden. Ich oder meine Wirthschaft haben also als eine fremde Person ein Cont® ( Zi ) mit der Casse und andern Zweigen der Wirthschaft, worüber, wenn wir daran kommen, ein mehreres. Ich habe hier sowohl, wie von allen Comi, wo es anging, den letzten Monat genommen, und die Summe des ganzen Conno von beiden Seiten angegeben. Den Transport habe ich nicht hergesetzt, indem die Seiten nicht mit dem Monat stimmen, und es mir folglich eine neue Addition gekostet hatte, die ich mir gern erspare, wo sie nicht nöthig ist. Daß der Bestand der Casse beim Jahresschlüsse lo gGr. starker war, als er hätte seyn sollen, und daß dieses Conto daher auf der Credit-Seite einen Saldo hak, ist allerdings ein Fehler, der aber von der Zahlung herrühret, und bei dem fast mit lauter Scheidemünze betriebenen Umsätze unmöglich zu vermeiden ist, auch oft eine größere Differenz machen muß. Da sehr wenig Conrant in die Casse kommt und ausgegeben wird, so ist in der Münzsorte kein Unterschied gemacht. Daß so viel Courant in der Casse sey, als die in solchenr zuzahlenden Gefalle erfordern, dafür ist bisher immer gesorgt worden, ohne daß Agio dafür zu geben wäre. Ist das sonst der Fast, so wird das Agio berechnet. Debet , ( Z2 ) No. 2. Allgemeines Monat. Zu gut ge, schrieben. Rtbl. Gr.Pf. Transport . — — — Imiy. Botenlohn. Cassa-Conto. — 18 — Legatengelder dem Prediger — 12 12 — Armengeld. — — 3 6 Drei RechuungSbücher . . — 4 - — Dier Buch Papier . . . -- — 18 — Ein männlicher Dienßtag . . Oienstleute-C - 6 — Sechzehn weibl. Diensttage — 2 l6 — Tagelöhner-Arbeiten . . Tagelohn-C. 2 I? 6 Fuhren, -8 Stück . . . Pferde - C. l6 8 — — 2 — . . ^ Ochse» - C. — 12 — Bier Scheffel Hafer für die Reitpferde. Kornboden-C 4 - — Eine Klafter Brennholz . . Deputat-C. 2 Ii 8 Summa . . . 632 — 209 21 6 1 Saldo . 2 8 ( 33 ) Conto. Credit. Monat. Suiti). Transport > Mühlenpacht, t? Schst. Recken Grundzins vvm Müller . . Kartoffel und Lein.-Land . Weide auf verschiedenen Außen feldern ...... Summa Kornboden-C. Cassa-Conto. Deputatile. Ochsen-C. Zur Last ge- zchrieben. C Xtt)l Er. Pf. 60 209 21 t ( 34 ) Dies Allgemeine Conto enthalt, was unter der Rubrik: Insgemein, fast in allen Rechnungen vorrukommen pflegt, theils solche Ausgaben und Einnahmen, die aus dem Kanten erfolgen: theils solche, die in keinem andern Conto Platz finden. Man kann also mehr oder weniger hieher setzen. Selbst wenn der Puchfüh er zweifelhaft ist, ob er einen Posten in dieses oder jenes Conto setzen soü. so kommt er vorerst hieher, und kann nachher einem bestimmteren Conto übertragen werden. Arbeiten, die auf dem Hvfe.und im Hause, oder für Artikel, die bisher kein besonderes Conto haben, geschehen, es sey durch Dienste oder Lohnarbeiter, finden hier auch ihren Platz. Der beigefügte Extract vvm Januar wird es am besten erklären. Man bemerke einen Klafter Brennholz, der einem Dcputatisten angerechnet, aber nicht von ihm, sondern auf dem Hofe consu- wirt war. Wie sich das zeigte, mußte er dem Depmatisten^ Conto wieder creditiret, und eigentlich dem Feuerungs- Conto debikiret werden. Wollte man es genau nehmen, so müßte er nochmals auf letzteres übertragen werden. Im Credit dieses Conto kommen hier auch zwei Posten vor, die wohl in ein specielleres Conto gehörten, nämlich Kartoffelland an die Leputatisten, und Weide ( 35 ) ftir die Ochsen. Sie müßten eigentlich den Schlägen creditirt werden, welche beides hergeben. Da aber Außenschlage und neues Land, wie beides an mehreren Stellen gegeben ward, noch nicht abgetheilt waren, und dennoch beides, um die Kosten der Deputatisten und der Ochsen auszumitteln, diesen zur Last geschrieben werden mußten, so ist es in diesem Jahre dem allgemeinen Conto cre- ditiret. Ich muß überhaupt bemerken, daß die Ueber- gangsjahre zu einer andern Wirthschaft diese Buchführung weit schwieriger machen, als wenn schon alles in Ordnung und im bestimmten Umlaufe ist. Es kommen in jenem Fall oft Zweifel vor, wo ein Posten zur Last oder zu gut geschrieben werden sollte, die im letztem, nachdem die Grundsätze einmal festgesetzt worden, gar nicht mehr Statt finden. Manches, was in diesem Rechnungsjahre auf dem allgemeinen Conto sieht, kann in der Folge einen schicklichern Platz finden. ( 37 ) I * ( 36 ) Debet. No. 5. Ackerhaushaltungs- Conto. Credit. Mvnar. Zu gut geschrieben. Monat. Utbl.Mr.wk, Zur Last • geschrieben. Mhl.Gr.Pf. Transport . _ _ Transport . , . — — — Jun». Küchengeschirk ..... Cassa-Conto. — 8 _ Juny. 2ln die Herrschaft!. Wirthschaft Fischnetze. — , I 6 ist laut Berechnung in diesem Branntwein .... » — 7 12 — Jahre aus der AckerhauShal- Bier und Haustrinken . . — 7 22 — tung abgeliefert: Eine Tonne Saft .... ...... . 10 IO 102 Schfl. feines Rockenmehl Butter à Pfd. 6 Gr. 4 Pf. » Meierei-C. 4 18 à 3 Rthl. ....... Herrschastl.C. 306 — — Käse i Schock Rthl. . » —— 6 14 Fleisch von eingeschlachtete» »4 Schfl. Rocken .... Kvrnbvden-C. 48 _ Ochsen, Schweinen und Ham- rj s Erbsen .... — ; _ — mein, 3776 Pfd. à 3 Gr. — 447 _, >_ Verschiedene Dinge aus dem Seiffe für ...... — 26 20 — herrschastl. Haushalt laut ii Schfl. Sal, ..... —. 3 — — Berechnung erhalten . . Herrschaftl.c. 3? 16 __ Speisung des Kutschers am Tische der Knechte . . . — so Lumina . >802 13 j Speisung von 4 Knechten über- 1262 19 tragen an . Pferde - C. 242 '7 — - Speisung von 3 Mägden Meierei i C. 147 — — . Saldo . * . . 739 18 j Die Schweinefrau . . . Schweine-C. 42 8 — Summa . 1262 19 c 38 ) DieS Ackerhaushaltungs - 6 onto enthält alles, was von Consumptibilien, auch vergänglichem Haus - und Küchengeschirr angeschafft, gekauft oder aus einem anderen Wirth- schaftszweige genommen ist. Bisher hat sich die Ackerhaushaltung von der herrschaftlichen Haushaltung nicht völlig trennen lassen, obgleich beide in verschiedenen Häusern und von verschiedenen Personen geführt werden. Vollkommen wird es sich auch nie thun lassen. Das Schlachtvieh — Kälber und Federvieh größtentheils ausgenommen — ist der Ackerhaushaltung bisher im Ganzen ange- fthrieben. Was aber von dem Fleische in die herrschaftliche Haushaltung herüber geliefert ist, wird von meinen Töchtern angezeichnet, und das Fleisch, da es die bessern Stück« sind, ü Pfund im Durchschnitt zu 3 Gr^berechnet. Die Summe wird jährlich der Ackerhaushaltung creditiret, der herrschaftlichen debitiret. Ein gleiches ist der Fast mit dem Mehl, wovon das feinere in unser Haus kommt,und deshalb in diesem Jahre à Z Nthlr. berechnet wird. Ich muß hier bemerken, daß in meinem Hause am herrschaftlichen Domestiken-Tische-i? Personen regulär gespeiset werden; daß ich aber, im Durchschnitt aufs ganze Jahr, täglich wenigstens noch zwei Fremde rechnen müsse. Der Kmschrr ißt ( 39 ) mit den Ackerknechten, und deshalb find diesem Conto 50 Rthlr. an Kostgeld für ihn zu gut geschrieben. Sodann aber ist die Speisung der bei den Pftr- den und der Meierei gehaltenen und damit fast allein beschäftigten Leute diesen wieder zur Last geschrieben, und zwar nach einem gemachten Durchschnitt, was die Speisung und Erhaltung wirklich gekostet hat. Für alles selbst consumirte und zu jedem Behuf in der Wirthschaft verbrauchte Getreide ist ein bestimmter, durchs ganze Jahr gleicher. Preis angenommen. Soll man hier einen sich immer gleich bleibenden Preis durch eine ganze Reihe von Iahten, oder den Durchschnitt der Marktpreise, oder aber in jedem Jahre einen nach der heurigen Fruchtbarkeit auszumittelnden natürlichen Preis annehmen? Ich glaube letzteres. Dje Ansmit- telung des natürlichen Preises scheint zwar etwas schwierig, und kann nicht ^enau seyn. Ich verstehe nämlich unter natürlichem Preis, mit Adam Smith, denjenigen, welchen andre den Kosten« oder Productivns-Preis nennen; d. h. wofür ein Produkt nach Berechnung aller Kosten, der Landrenre, der Zinsen des Betriets- Capitals, der Arbeit, des Risico, mit einem bil- c 40 ) li'gen Profit des Producenten verkauft werden kann. Dieser Preis ist nach der Fruchtbarkeit etlicher Jahre verschieden, kann aber nicht aus einer einzelnen Wirthschaft, sondern aus dem Total- Ertrage einer Gegend ausgemitkelt werden. Wie man die Data zu dieser Ausmikcelung, besonders in Ansehung des Getreides, finde, ist eine zu verwickelte Untersuchung, als daß ich hier darüber Auskunft geben könnte. Nur so viel sage ich: wenn keine besondere Conjuncturen aufdenMarkt- prcis wirken, so richtet sich dieser im Durchschnitt mehrerer Jahre nach dem natürlichen Preise. Nach der Ernte von 180Z glaube ich den natürlichen oder Kostenpreis eines Scheffels Rocken zu 2 Nthlr. — der übrigen Kornarten nach dem gewöhnlichen Verhältnisse — annehmen zu müssen. Der Marktpreis ist theils durch die Kriegsrüstungen und Lieferungen, theils aber durch den Verlust, den der Landwirth bei der Ernte von 1804, des hohen Preises ungeachtet, hatte, um so vieles höher gestiegen. Ich glaube aber bei der Berechnung der gewöhnlichen Wirthschaftskosten nicht darauf Rücksicht nehmen zu dürfen. > No. 4. Deputa listen- Lauto. SMe Debet- Seite enthält alles den Depukatisten Verabreichte. Da es hier hauptsächlich darauf an- ( 4l ) kommt, das Credit der ganzen Artikel, welche an diese etwas abgegeben haben, zu contranotiren, so wird nicht jeder einzelne Deputatisi hier aufgeführt. Was jeder erhalten, ergiebt sowohl das Buch, das jeder, der etwas haben will, zum Einschreiben mitbringen muß, als das Hof-Manual. Die Deputatisten werden aber zum Theil fat. einzelne Zweige gehalten, und müssen diesen zur Last fallen, wie der Hammelhirte, der Schwei- nehirre, der Ochsenhirte und der Schmidt. Daher wird der Geldbetrag desjenigen, was sie an Deputat bestimmtermaßen erhalten, diesem Conto wieder creditiret, und dem Hammel-, Ochsen- Geschirr- Conto wieder debitiret. Bisher ist auch das Meßkorn des Predigers und das, was der Schulmeister, der Schornsteinfeger, der Kurschmidt erhält, hier aufgeführt worden. Es gehört richtiger auf das allgemeine Conto. Allein dieses Conto ist überhaupt nur als eine Unterabtheilung des astgemeinen Conto anzusehen. Der Lohn der Deputatisten ist auch auf dieses Conto geschrieben worden. Man kann das auf mannichfalrige Weise einrichten, und ich theile deshalb mein Schema, welches ich nun selbst abgeändert habe, nicht mit. Sein Laido an Debet betragt 328 Rthlr. 23 Gr. 8 Pf. ( 42 ) No. 5. Dienstleute - 6onro. Mit diesem verhalt sichs beinahe eben so. Meine Cossä- then haben sehr wenig Acker, bekommen aber beträchtliches Deputat-Korn und thun dafür Handdienste, die mir sehr wichtig sind. Meine Häusler haben freie Wohnung, und erhalten zwei Klafter Holz — ein hier wichtiger Artikel — wofür sie zwei Tage wöchentlich dienen. Eigentlich hatte das (.'omo der Cossäthen und der Hausleute abgesondert werden sollen. Allein was jeder von beiden Theilen kostet, und wie viel jeder Dienste thut, das ist ohnehin bestimmt, oder kann leicht berechnet werden. Ich wollte hauptsächlich die Artikel wissen, behufs welcher sie Dienste geleistet hätten, und dann hätte ich noch zwei Columnen mehr im Arbeits-Journal für weibliche und männliche Cossäthen, und weibliche und männliche Häusler ienste machen müssen, welches die Führung dieses Journals erschwert hätte, ohne viel zn nutzen. Unter andern Verhältnissen und bei einer größeren Zahl von Cossäthen oder Dauern muß es allerdings geschehen; denn da ist es sehr wichtig'zu wissen, was insbesondere diese, wenn sie mit dem Gespann arbeiten, effettive geleistet haben, weil das mit dem, was sie leisten sollen, selten übereinstimmt. Ich brauche das ( 43 ) Schema nicht herzusetzen, sondern zeige bloß an, daß das Credit dieses Conto einen Saldo von 208 Rthlr. 19 Gr. 6 Pf. habe; daß aber die männlichen Handdienste im Sommer zu 6 Gr., im Winter zu 5 Gr., die weiblichen im Sommer zu 4 Gr., im Winter zu 3 Gr. berechnet sind, weil ich dafür kaum Tagelöhner haben kann, und sie im Ganzen besser als diese arbeiten. No. 6. -Gesindelvhn- Conto. Der Uebersicht wegen war es nützlich, hierüber ein eigenes Conto anzulegen, sonst hatte der Lohn theils in das allgemeine Conto , wenn nämlich die Dienstboten wie der Meier für das Ganze gehalten wurden, theils in das Conto derjenigen Zweige, wofür sie speciell gehalten werden, kommen können. Nun wird hier alle Ausgabe für Lohn auf der vs- bet- Seite dieses Conto angezeichnet; dann aber auf der Credit. Seite denjenigen Artikeln, wofür das Gesinde fast ausschließlich gehalten ward, z. B. dem Pferde-, Meierei-, Ochsen-, Hammel- Conto, übertragen. Diese Uebertragungen geschehen aber immer nur beim Abschlüsse der Rechnung. Die ganze Ausgabe für Gesindelohn, einschließlich des Mieth-, Markt- und Biergeldes, betragt 282 Rthl. 3 Gr. Nachdem aber der Lohn der Pferdeknechte, Viehmägde u. s. w. abgezogen worden, bleiben 82 Rthlr. 3 Gr., welche auf das Ganze der Wirthschaft fallen. Debet. ( 44 ) Monat. Jnny 7 , * 14 - - 21 . - 28 . . No. 7 . Tagelohn- Zu gut geschrieben. Transport . Laut Arbeits-Journal ausgezahlt Como i t S s — t t 9 ( — tifi — Summa des Jahrs , Rtlil. Kr.Ps. — — 2s 10 30 Is 30 n 59 (8 1448 12 ( 45 ) Conto. Credit. Monat. Zur Last geschrieben. Kr.Ps. Transport > — — — IllNy. Laut Arbeits-Journal bei Meierei - 6 . 10 4 6 i ( $ Ällg. Wirth. 2 i5 6 t t i Mist - 6 . 2 6 7 , i $ i Wurzelbau-L. ; XI 5 t t , auf Schlag 3 2 7 — t 0 i t t 4 7 i8 6 . beim Klee- Heu Mg, Iahr-O 9 15 — i » - auf Wiesen- 6 . s is i 1 t » im Garten-6. 18 8 6 i • . für Herrsch.W.6. 4 8 t 0 0 t Grundverb C. — 25 — < t , behufs Feuerungs-6 7 8 — t < - beim Heuen Königshof. 0. 47 9 < , , , auf Königshof. <5. 4 6 r Summa des Jahrs . 1448 12 r ( 46 ) Dies Tagelohn-Conto ist ein sehr wichtiges Conto. Der vorstehende Auszug vom Monat Junius zeigt, wenn man ihn mit dem oben gegebenen Schema des wöchentlichen Aus- zuges aus dem Arbeits Journal vergleicht, wie es geführt wird. Es darf dieses Conto auf keiner Seite einen Saldo haben; denn alle verwandte Arbeit muß denen Artikeln wieder übertragen seyn, wofür sie verwandt ist. Es heißt dieses Conto im neuen Hauptbuch Handarbeits- Conto, denn es gehört auch die im Verding gemachte Arbeit hinein. Durch ein so genau geführtes Arbeits- Conto ist man allein im Stande, die Kosten und den Ertrag jedes Zweiges der Wirthschaft richtig zu bestimmen. Das Conto selbst ist übrigens leicht ausgezogen, wenn das Ar- beits-Journal da ist. C 48 ) Debet. No. Z. M i st - Monat. Zu gut geschrieben. Xttjl. Gr. w ; Transport . — — - 2 uny. Diensttage ...... Dienstl.< 6 . I 4 - Tagelohn . .. Lagelohn- 6 . 2 13 « 2i Fuder mulstrigeS Haferstroh Kvujgsh.- 0 . 42 — - i» Pferde ...... Pferde- 0 . 22 4 - Summa der menati. Posten . * » 211 12 - TS sind «ach dem Ueberschlage > zu Mvgelin im Jahr i8os gewonnen wordeN42ioooPfd Stroh. Da aber über iooooo Pfd. mehrübrig geblieben sind als im vorhergehende» Jahre, so kommen in diesem Jahre nur 321000 Pfo. zur Berechnung à Tausend Pfd. ;Rthl. Allg. Sch. C. 963 • Für thier. Excremenke aufs Jahr von den Kühe» .... Meierei- 6 . 700 — - » - Zugochsen . . . Ochsen-6. IOO — - > ‘ Pferden . . . Pferde-6. 216 4 - Summa V0M Jahr . 2190 l 6 ( 49 ) Conto. ' Credit. Monat. Zur Last geschrieben. Rthl.Gr.Ps. Transport . » . . - — — May. 80 Fuder auf .... Schlag - 106 16 — 3 6 - auf .... Schlag; 48 — - 302 i auf .... Schlag 4 4V2 16 — Iuny. 97 - auf das Rübenfcld Wurzelg. B. 129 8 — 3 - in den . . . Garten. 4 — — 1643 in Summa «Usgefahren » i Rthlr. 8 Gr.. . 2I9O l 6 D ( 50 ) Mist- Oomtc». Der Mist und überhaupt der Dünger ist, wie man oft gesagt hat, die Seele der ganzen Landwirthschast. Dies erkennet auch der einfältigste Landwirth an, und sagt: Ja wenn ich nur Mist hatte! Allein die möglich größte und nach Verhältniß mindest kostspielige Production desselben ist das, was den denkenden Landwirth vorzüglich auszeichnet. Deshalb ist das Mist- Conto uud ein sich darauf gründender Calcul von der höchsten Wichtigkeit. Wird dieser Calcul, nach gründlich ausgemittelten Datis, richtig und in Hinsicht auf mannichfaltige Resultate geführt: so muß er nothwendig zu richtigen und sichern praktischen Operationen leiten. Doch hier habe ich nichts weiter zu sagen, als wie das Mist- Conto bisher bèi mir geführt worden ist, weswegen ich die einzelnen Posten des beigefügten Schema erläutern werde. Auf der Debet- ©ette enthalten die beiden ersten Posten die Arbeit, welche im Monat Junius beim Mist geschehen ist. Nur die Arbeit des Ladens und Abfahrens nach dem Felde wird nicht dem Mist- Conto, sondern dem Felde zur Last geschrieben. Der dritte Posten enthalt vom Vorwerke heranfgefahrnes Stroh. Von solchem Stroh sind überhaupt 41 Fuder in diesem Jahr, ( 5i ) ungefähr zu 1200 Pfund, herausgefahren. Warum zu diesen 41 Fudern 38 Pferdctage gerade gebraucht find, weiß ich jetzt nicht. Es werden sonst Z Pferde einen halben Tag auf eine solche Fuhre gebraucht. Das Pferd im Sommer L 14 Gr., beträgt 21 Gr. pro Fuder. Dem Vorwerk sind für ein solches Fuder r Rthlr. zu gut geschrieben; dem Mtst-6onro also wieder zur Last. Das ist für das weiche, leichte, mulstrige Haferstroh dieses Jahres genug. Wenn man die Kosten dieser 41- Fuder und des Fuhrlohns circa mit 123 Rthlr. von der Summe der bis zum Abschlüsse berechneten m 0 n a t l i ch e n Posten abzieht: so bleiben 88 Rthl. 12 Gr., welche größtentheils für Arbeiten beim Mist ausgegeben sind. Hier muß ich bemerken, daß der Pferde-, Schweine- und Abtrittsmist nicht nur, sondern auch mehrentheils der Mist aus dem Hammelfiall auf die Rindviehmiststelle gebracht und ausgebreitet werde; daß überhaupt das Ausbringen, Streuen, Abwässern und wieder Begießen viele Arbeit — die ich aber für sehr lohnend halte — erfordere. Nun folgt das Stroh, welches in diesem Jahre consumirt worden, zwar nicht nach einer genauen Abwägung, aber doch nach einem gewiß nicht bedeutend davon abweichenden Ueberschlage. DaS D 2 ( 52 ) Stroh wird nicht dem Vieh, dem es verfuttert wird, sondern sogleich dem 93?$»Conto debitiret, und den Scheunen creditiret. Ich hatte in diesem Jahre eine beträchtliche Menge, dem Ueberschlage nach mehr als 100,000 Pfund, Stroh übrig; wogegen es mir im vorigen Jahre, ungeachtet Stroh angekaust, und weit mehr vom Vorwerk herausgefahren war, gegen die Erntezeit sehr fehlte. Das übrige Stroh konnte also nicht dem Mist des laufenden Rechnungsjahres zur Last geschrieben werden, sondern erst dem künftigen Jahre, wo es gewiß bei dieser schlechten Strohernte consumirt werden wird. Deshalb rechne ich, daß von den nach dem Ueberschlage auf Mögclin gewonnenen 421,000 Pfund Stroh nur 321,000 Pfund cvnsu- mirt und zum Mist gekommen sind. 1000 Pfund schlage ich zu 3 Rthlr. an. Demnach hatten die Kosten des Mistes 1174 Rthlr. 12 Gr. betragen. Es sind aber, wie die Crsält- Seite sagt, 164z Fuder, die man im Durchschnitt zu i8co Pfund annehmen kann, ausgefahren. Ich schätze da§ Fuder, gewiß sehr geringe, 1 Rthlr. 8 Gr. werth. Ich würde es bei meiner Loealitat doppelt so hoch bezahlen, ja mit großem Vortheil bezahlen können. Das betragt 2190 Rthlr. 16 Gr. Folglich hätte das Mist-Conto ein Saldo von 1016 Rthlr. ( 53 ) Allein die Mistsielle selbst hat ihn nicht produciret, sondern das Vieh, und deshalb muß dieses Saldo demselben übertragen werden. Ich habe nach einem ungefähren Ueberschlage den Kühen, die, beständig auf dem Stalle stehend, erstaunlich viel Mist machen, aooNthl., den Pferden 216 Rthl., und den Ochsen, deren im Winter nur wenige waren, loo Rthlr. zu gut gerechnet. Der Hammel- Mist, der mit ausgefahren worden, kann nur gegen das Stroh berechnet werden. Der Schweinemist ist für den Melkeret-Abfall der Meierei mit zu gut geschrieben. ( 55 ) ( 54 ) Debet. No; 9 . Geschirr- Conto. Credit. Monat. Juny. Transport . jgarbe zum Anstreichen der Acker Werkzeuge. 1 6 Gebisse, 2 Putzzeugs . . r Pserdehacken zu beschlagen (2 Pferdeschaufein . t Baylischer Pflug 2 Plaggenhaueise» 1 Sense .... Dem Gestellmacher Dem Sattler für ausgebeffer tes Lederzeug .... Lumina des Jahrs Zr> gut geschrieben. Lazza- Conto Saldo Monat. Mtzl.Gr.Pf/ S 3 21 25 5 2 12 8 793 474 JUNY. m Transport Für drei Pserdehacken . . Für drei Pserdehacken . . Summ» des Jahrs . ICassa-Conto. Zur Last geschrieben. Mhl. Er. Pf. 474 ( 56 ) In Absicht des Geschirr - Conto muß ich bemerken, daß ich verschiedene Ackerwerkzeuge auf meinem Hofe für andere machen zu lassen, dringend gebeten worden bin. Nun läßt sichs nicht wohl absondern, was für mich und was für andere gemacht wird, da oft der Fall eintritt, daß ich von den meinigen andern etwas überlasse. Auch werden die Materialien im Ganzen angekauft. Deshalb kommt der Preis dessen, was ich andern überlassen habe, auf das Credit dieses Conto. Da bei den vielen Aufträgen, welche ich wegen solcher Werkzeuge erhalte, die ich bisher aber nicht befriedigen konnte, die Sache vielleicht einmal fabrikmäßig betrieben werden könnte: so würde dies Conto dann anders ge- stellet werden müssen. Es hat ein Debet- Saldo von ZiZ Nthlr. y Gr. 9 Pf.; wobei ich aber bemerken muß, daß fast lauter neues Ackergeräts) und mehrere Wagen gemacht worden sind. Debet. ( 58 ) No. io. Meierei- Monat. Zu gut geschrieben. Rtt,l. Kr. M. Juny. Transport . Für Kkeeniahen und Einfahren . . . — — - am Sonntage .... Cassa- Conto. I 21 - Dem Töpfer ..... Tagelohn für. Kleemahen und Einfahren nebst ander» Ar- 2 22 c betten im Stalle . . . Tagelohn-6. IO 4 « Ein Diensttag. Die»stleute-C. — 4 - Dem Böttcher für Milchkübe» Kleefütterung vomì». May bis Cassa- Conto. 10 — _) Ende Juny. Ferner sind au Kosten auf das ganze Jahr zu berechnen : Schlag i c. 50 ; Mägde» Lohn . . . Speisung derselben à 48 Rthl. Gesindes. - C. 30 — — 8 Gr. Ackerhaush.C.' t 45 — - Feuerung in der Molkerey Feuerungs-C. 30 — — Lumina des Jahrs . 2093 16 7 i ( 59 ) Conti Credit. Zur Last geschrieben. M,l. Kr. Pf. Transport . — — — Drei Kälber verkauft . . . Cassa-Conto. 22 — — Verkauft an Käse, Milch und Butter . — 11 12 6 Milch und Sahne in der Herr- schaftlichen Haushaltung à Quart 10 Pf. .... Herrschaftl.c. 18 1 — Butter au dieselbe à Pfund 6 Gr. 6 Pf. . — 5- 9 — Ein gemästetes Kalb an die- selbe . — 8 — — Butter in der Ackerhaushaltung Lckerhaush C. 4 >8 — Käse für dieselbe .... — 6 14 — Butter an Deputatisten . . Deputat. C. II 9 — Käse i -- , — 6 6 — Für den von den Kühen gemach- ten Mist excl. des Strohes Mist-C. 700 — — Summa des Jahres . . 2779 1 8 2093 l 6 7 Saldo . 486 9 X Monat. Juny. ( 6o ) Beim Meierei - Conto wird vielleicht Manchem, der nicht alles, was die Kühe kosten, za berechnen und zu Gelde anzuschlagen gewohnt ist, die Debet- ©umrac desselben erstaunlich hoch vorkommen, da im Durchschnitt nur 53 bis 54 Köpfe gehalten worden. Hier ist aber, das Stroh ausgenommen, alles berechnet, was sie erhalten haben, und was auf sie verwandt ist: ein Fuder Heu vom Vorwerk zu 8 Nthl. und i Rthl. 6 Gr. Fuhrlohn; Kartoffeln, Nunkeln, Rota- Vaga im Durchschnitt der Mispel zu 6 Rthlr., und die grüne Kleefutterung, ausschließlich der Arbeit, täglich zu r Rthlr. Diese Sätze werden Manchem noch zu niedrig vorkommen, und sie sind es gegen den Marktpreis. Allein ich habe oben schon gesagt, daß ich bei dem, was in der Wirthschaft consumirt wird, nur den höchsten Kostenpreis annehme; und dieser ist durch jene Sätze völlig gedeckt. Dem Debet der Kühe fällt aber in diesem Rechnungsjahre in der That einiges Zufällige zur Last: ein kranker Kuhhirte, statt dessen ein Tagelöhner gehalten werden mußte; ein paar um Ivhanms 1805 zum Futteranfahren ausgeschos- fene Ochsen, wovon der eine lungensüchtig war, und todtgeschlagen werden, der andere auch krank verkauft werden mußte. In der Regel gewinnt eine StallfutterunAswirthschaft bei solchen Ochsen, indem sie, wenn das Futkerfeld nahe liegt, bei dem Anfahren fett werden. In diesem Sommer verlor ( 6i ) fie nicht nur yo Rthlr. bei diesen Ochsen, sondern mußte auch, da die Ochsen bald unbrauchbar wurden, das Futteranfahren durch anderes Gespann bezahlen. Dies und mehreres andere gehörte unter die Schwierigkeiten, die sich einer neuen Einrichtung entgegenstellen. Man mußte mit der Ungeschicklichkeit und Trägheit bei den Stallgeschäften Nachsicht haben. Auch ward lauter neues Stall- und Molkereigerath angeschafft, so daß ich wohl Zoo Rthlr. überhaupt als extraordinäre Kosten annehmen kann. In Ansehung Credit muß ich bemerken, daß zwar alles, was die Meierei der Ackerhaushaltung, den Deputatisten und meiner eigenen Haushaltung geliefert hat, ihr berechnet ist, aber auch nicht zn dem Preise, zu welchem es hier hatte verkauft werden können. Alle consumirte Butter ist das Pfund zu 6 Gr. 4 Pf., Milch das Quart zu 8 Pf., und Käse das Schock zu 1 Rthlr. 12 Gr. nur angeschlagen. Die Consumptisn von beiden erster» ist besonders in meinem Hause sehr groß. So wie die Sache hier steht, würde die Meierei ähre Kosten nicht bezahlt, sondern ein beträchtliches Saldo an Debet behalten haben, wenn ihr der Mist nicht zu gut geschrieben, oder nur gegen das Stroh aufgerechnet wäre. Bei dem allen hat die Kuh — deren ich im Durchschnitt 52 Stück berechnen kann — an Molkerei-Ertrag 374 Rthlr. gegeben Manchem wird dieser Ertrag sehr groß, und wenn er die Kosten ( 6 2 ) der Kühe nicht berechnet, sehr Vortheilhaft scheinen. Ein anderer, der die Kosten berechnete, aber nicht richtig anschreiben ließe, was in der Haushaltung an Milch und Butter aufgehet, verwünschte vielleicht seine Kühe. Mir ergiebt selbst die diesjährige Berechnung, daß ich bei der Stall- fukterung meinen Mist wohlfeil gewinne, und daß sie der Angel sey, worauf meine Ackerwirthschaft hauptsächlich ruhet. Wie hier die Rechnung zu stehen kommen würde, wenn eine andere Gattung oder Haltung von Vieh zum Hauptstapel gemacht würde, ist hier nicht der Ort zu untersuchen. Will man eine solche Untersuchung nach allgemeinen Er- fahrungssatzen anstellen, so muß man sorgfältig umherschauen, um alle Localitaten aufzufassen und in Anschlag zu bringen. Und diese Uebersicht erhält man schwerlich, wenn man sich nicht gewöhnt alles, was darauf Bezug haben kann, zu beachten und zu berechnen. Ich weiß schon, daß ich meine Meierei nicht erheblich vermindern, aber auch nicht erheblich vermehren, sondern stakt des letztern mehrere Mastochsen und Hammel halten müsse, wenn meine Futterfelder im vollen Stande sind. lXlo.it. Schweine-6onto. DieSchweine- zucht und Mästung hat noch nicht genau genug berechnetwerden können. Sie hat einen Debet-Saldo von Rthlr. 19 Gr. 6Pf.; allein der Schweinestand hatte sich beim Schlüsse der Jahresrechnung um io Stück jähriger Schweine, viel- ( 63 ) leicht im Ganzen an Werth um 152 Nthlr., vermehrt. No. 12 . Hammel-Conto. Das Debet beträgt 712 Rthl. 8 Gr., das Credit 1154 Rthl. ; die Weide ist den Hammeln nur geringe angeschlagen, und konnte es nur, da sie ohne selbige überall nicht zu benutzen war. Es sind 250 Stück zweimal umgesetzt. Hatte ich nicht einen Verlust von 29 Stück an den Pocken erlitten, (der jedoch diesem Conto wieder creditiret ist), und waren nicht auch die übrigen dadurch sehr zurückgesetzt worden, so wäre der Vortheil noch größer gewesen. Es sind auf den Hammel beinahe 1 Nthlr. 16 Gr. in einem Jahre rein gewonnen, und wenn ich dieses jährlich so bei vermehrter Zahl und verbesserter Weide beträchtlich mehr erwarten dürfte: so möchte die Anlegung einer Zuchtschäferei für mich wohl nicht rathsamer seyn. No. 13. Federvieh - Conto. An zugemessenen Körnern und Gansehüterlohn hat es ein Debet von 37 Nthlr. 12 Gr. Allein der Abfall, den es erhielt, hat so wenig als der Schaden, den dieses Vieh that, berechnet werden können. Sein Credit für geschlachtetes und einiges verkaufte Federvieh, und die an die herrschaftliche Wirthschaft abgelieferten Eier betragen izo Nthlr. Genau konnte auch dieses nicht berechnet werden. ( 6 4 ) Debet. No. 14. Pferde- Monat. 3 » gut geschrieben. Rthl.Go.P Transport . — — - Inni). 2Sfl.ILMtz.Rvcke!!à2Rtl)i. Kornboden-L. 5 12 - 45 > 12 - Hafer -ài - — 45 18 - 6 Fuder Heu ..... Wiesen.-6. 4 - — - 4L Pferd Heufuhren . . . Pferde.-6. 2 15 - Speisung der vier Knechts à 60 Rthl. 10 Gr. . . . Ackerhaush.6. 242 1 5 - Lohn derselbe» «ufs Jahr . Tefindel.-L. 105 — - Summa des Jahres. ! r?;6 20 ( 65 ) Credit , Conto. Zahl der Znr Last ÄrdeltS- tage. geschrieben. 2786 * Transport. 28 Verschiedene Fuhre« . Raem.W. C. ;8 Mitfuhren .... WurzelgBO 4 t Heufuhren .... Pferde-6. IO: und Jnstit. H B. 3; Dauholzsukre» . . . 9 Wollfuhren nach Berlin Hammel-L. ;6 Pfluge» de« Turnixolan.' Wurzelg.B.O. des. 2 §qaen auf ... . Schlag 2 Sandfudren.... Herrsch W.L. 2I Arbeit auf ... . àel,orat. C. 6 ? tovlzfuhren .... Feueruagè-(l 3028! Summa der »irdeitstaqe betragt den Pferdetag im Sommer zu 14 Gr., im Winter zu 10 Gr g°rechuet, im Durchschnitt 12 Gr. . . Der Werth des Pferde, misres ist angenommen zu. Mist-6. Geliefertes Heu, welches vom P'erbe- Heuboden genommen ward Zufalls-6. Die am 26. JuniuS eingefahrene, diesem Jahre auf nebenstehender Sei te unrichtig zur Last geschriebene 6 Fuder Wie- senheu ..... Kunst. I. C. Summa des Jahres • - Salilo . . . . E Uchl.Gr.Ps. 1514 6 —■ 31Ö 4 4 64} 42 — — 177s;14 7 1756 20 — ~4i 7i ~7 Ì { 66 ) spferöe « Conto. Es sind im Durchschnitt ii Ackerpferde in diesem Jahre gehalten worden. Die Gespanne sind bis jetzt zu dreien gewesen: eine gewiß fehlerhafte Vertheilung, die aber aus mehreren Gründen noch nicht abgeändert werden konnte. Ich bemerke, daß auf dem Vorwerke kein Gespann, sondern nur 2 Gras- und Zucht- siuten nebst jungen Pferden gehalten; daß also die Arbeit daselbst größkentheils mit von dem hiesigen Gespann verrichtet wird. Ueberdem habe ich vier Kutschpferde, die in eiligen Fallen und wenn sie nicht anders gebraucht werden, im Ganzen, aber doch selten, der Ackerwirthschaft zu Hülfe kommen, in welchem Fall denn ihre Arbeit dem herrschaftlichen Conto zu gut geschrieben wird, weil dieses ihre Unterhaltung, außer dem Stroh, bezahlt. Den Pferden ist der Hafer nach dem angenommenen Preise, zu 1 Rthlr. der Rocken, die Erbsen zu 2 Rthlr., der Eentner Heu zu 12 Gr. angeschrieben. Lohn und Beköstigung der bei den Pferden arbeitenden Knechte ist, wie das Schema zeigt, diesem Conto wieder übertragen. Eigentlich hakten die Kosten des Geschirres, womit die Pferve arbeiten, auch hier übertragen werden sollen; aber es war noch nicht möglich, das Geschirr- ( 67 ) Conte zu trennen. Auch müßte für die jährliche Abnutzung und das Risico diesem Conta wenigstens 10 Rthlr. pro Stück zur Last, dem Viehstands -Conto aber zu gut geschrieben werde«. Man kann es nachholen, obwohl sich in diesem Jahre der Werth der theils noch jungen Pferde Nicht vermindert hatt Die Ackerpferde sollen in der Regel das Stück täglich 3 Metzen Hafer und 8 Pfund Heu erhalten, und bei angestrengter Arbeit etwas Zulage haben. In diesem Jahre ist dieses häufiger dee Fall gewesen, weil der Bruchhafer von schlechterer Qualität und geringem Gewichte war. Insbesondere haben sie aber auch mehr Heu erhalten, weil ich es bis vor kurzem noch nicht erreichen konnte, darin eine feste Ordnung einzuführen. Sie haben 3028; Tage Arbeit gethan. Bei ii Pferden betrüge dies nur etwa 278 Tage aufs Stück. Man rechnet gewöhnlich 300 Arbeitstage aufs Pferd. Allein ich glaube, daß wenn man genau anschreibt, und die halben und Viertel- Tage, wo ein oder anderes Pferd nicht gebraucht wird — so wie in meinem Arbeits-Journale — nicht anrechnet, selten 320 Tage herauskommen werden. Es kommt wohl in jeder Wirthschaft oft E 2 ( 68 ) vor, daß etti Pferd oder Gespann, wo nicht einen ganzen, doch einen halben oder viertel Tag still stehet. Es haben die Pferde auch in diesem Frühjahr viel gedruset, und deshalb geschont werden müssen, obgleich die meinigen die eigentliche Staupe nicht gehabt haben. Dann gestehe ich auch zu, daß die unschickliche Dreispännerei oft Schuld gewesen seyn mag, daß ein Pferd still gestanden hat. Wenn die Kosten der Pferde sich durch die Arbeitstage bezahlen sollen, so muß der Tag im Durchschnitt zu 12 Gr. aufs Pferd angeschlagen werden. So ist er denn auch allen Conti vom Oktober bis März zu io Gr., vom April bis September zu 14 Gr. berechnet. Dann wird in diesem Jahre freilich, wie schon gesagt,-das Geschirr, womit die Pferde arbeiten, und der Abgang der Pferde von den Artikeln, wofür sie arbeiten, noch nicht bezahlt. Allein das Pferde - Conto hat auch noch ein kleines Credit-Saldo, und es traten in diesem Jahre verschiedene verschuldete und unverschuldete Zufälligkeiten ein, die nicht den einzelnen Artikeln, sondern nur der ganzen Wirthschaft zur Last geschrieben werden können. Wenige Landwirthe wissen vielleicht, wie hoch ihnen die Pferdearbeit für jeden Zweig zu stehen ( 69 ) kommt, und sind daher indolent bei der Nachlässigkeit, womit solche betrieben wird. Genaue An- zeichnungen und Berechnungen werden ihnen darüber besser die Augen öffnen, als wenn sie die Pferde selbst antreiben, und werden ihnen die nöthigen Maßregeln an die Hand geben. Ich habe gesehen, daß Pferde fast im Trabe pflügen mußten, wenn der Herr herbeikam, aber still standen, wenn er den Rücken mit der Ueberzeugung gewandt hatte, daß sie ihr Mögliches thäten. Die Berechnung der geschehenen Arbeit zeigt besser, ob das Gespann feine Schuldigkeit thue. Wollte man in diesen Jahren den Pferden ihre Fourage nach dem Marktpreise anrechnen, so würden die Kosten noch um die Hälfte höher zu stehen kommen. Ich finde Gelegenheit, hier in Ansehung der Rechnungsfoxm noch eine Bemerkung zu machen. Die Heuernte konnte in diesem Jahre früh geschehen, und 6 Fuder von neu angelegten Schwemm- Wiesen wurden im Junius eingefahren, auf den Pferdeheuboden gebracht, und deshalb dem Pferde : Conto zur Last geschrieben. Allein das sämtliche Heu, was die Pferde seit dem isten Julius 1805 erhallen und verzehrt hatten, stand schon auf diesem Conto, und es war noch etwas übrig. Also konnten diese 6 Fuder erst dem künftige» ( 70 ) Jahre angerechnet werden. Eine solche Berichtigung vorzunehmen/ erlaubt diese Rcchnungsform sehr leicht. Diese 6 Fuder Heu werden nämlich wieder auf das Credit des diesjährigen Pferde- Conto geschrieben, und dem künftigen Jahre übertragen. Und so können all« Irrungen, ohne etwas auszustreichen, berichtiget werden. No. 15. Zugochsen - Conto. Es wird auf dieselbe Weise wie das vorige geführt, weswegen ich nicht das Schema, sondern nur daS Resultat, zuvor aber einige Notizen mittheile. Der Ochsenstand soll aus 24 Stücken bestehen. Weil aber im vorigen Herbste io Stück ausgemarzt werden mußten, und im Frühjahr der Preis der Ochsen so übertrieben hoch stand, daß ich keine kaufte: so sind seitdem nur 14 Stück, im Durchschnitt des Jahres kaum 18 Stück, vorhanden gewesen. Weil ich statt 3 Ochsen jetzt nur 2 vor den Pflug spannen lasse, also nur 4 Wechselochftn auf einen Pflug halte: so habe ich in diesem Jahre damit ausgereicht. Das Debet der Ochsen enthalt das von ihnen verzehrte Heu, zu demselben Preise wie den Kühen berechnet; die Weide, welche ich ihnen in diesem Jahre nicht höher als zu 8o Rthlr. anschlagen kann, und den Lohn und das Deputat des Ochsen- ( 7 * ) Hirten, der zugleich das Coffäthenvieh hütet, nebfi einigen Kleinigkeiten. Die Summe beträgt ZZY Nthlr. und etliche Groschen. Mein das Kaff, welches sie erhalten haben, ist nicht berechnet, weil ich es nicht anzuschlagen wußte. Wir wollen annehmen, daß es 41 Rthlr. werth sey, und so belaufen sich die sämtlichen Kosten der Ochsen auf 400 Nthlr. Diese Ochsen haben 2Qi2ZTag im Wechsel gearbeitet. Der Arbeitstag ist zu 6 Gr. berechnet. Und so betragt das Credit der Ochsen durch diese geleistete Arbeit 50z Rthlr. 3 Gr., wozu noch 100 Nthlr. für gemachten Mist kommen. Sonach hatten dieOchsen einen Credit-Saldo von 244 Rthlrn. Um aber eine Vergleichnng gegen die Pferde etwa anzustellen, muß noch der Tagelohn der mit den Ochsen arbeitenden Menschen hinzugerechnet werden. Dieser beträgt à Tag 6 Gr., überbaupt 251 Rthlr. 12 Gr. Es kommt also doch ein wechselnder Arbeiksochse den Tag nicht viel über 6 Gr. zu stehen; folglich halst so viel als ein Pferd. Beim Pflügen geben ein Paar Wechselochsen einem Paar Pferden in Ansehung der Quantität der Arbeit nichts nach. Allein bei Fuhren kann ich doch im Durchschnitt nicht mehr als die Hälfte mit ihnen ausrichten. Auch würden die Ochsen ( 72 ) bei einem härtern Winter, als der vorige war, weniger fta&en leisten fSnuett. Im allgemeinen kann ich mich hier nicht auf die Streitfrage über den Vorzug der Ochsen oder Pferde einlassen. In meinem individuellen Falle kostet dir Arbeit mir Ochsen entjchieden weniger, als mit Pferden, und es scheint daß ich Unrecht handle, nicht mehr Ochsen und weniger Pferde zu halten. Allein bei der bisherigen Lage der Dinge konnten nicht weniger Pferde gehalten werden, weil ich nicht nur sehr viele Brennholz- und Baufuhren hatte, sondern auch mein Getreide selbst verfahren muß; hauptsächlich aber wegen der Verbindung mir dem eine gute Meile entfernten Bruch- vorwerke. Von dorther hat bis jetzt nicht nur das sämtliche Heu und ein Theil des Strohes herausgefahren werden müssen, sondern auch das sämtliche dorr gewonnene Getreide, so wie es in den Scheuren aufgemessen war, und zwar bei jeder Witterung »nd jeden Wegen, weil ich dort bis jetzt keinen Kornboden habe. Zu den dringendsten Geschäften mußten selbst die Arbeiter des Morgens hin, des Abends wieder zurückgefahren werden, weil ich dort keine erhalten konnte. Man muß dieBruch- wege bei schlechter Witterung kennen, um zu beurtheilen, was dazu von den Pferden erfordert wird. ( 73 ) Dazu kommt, daß ich bisher nur gewandte Knechte bei den Pferden haben konnte, mich aber bei den Ochsen mit oft veränderten Tagelöhnern behelfen mußte. Die Ochsen pflügen also noch mit dem hiesigen sehr fehlerhaften Landpfluge sehr flach, die Pferde dagegen mit dem Baylischen Pfluge. Nun schätze ich in manchen Fallen eine mit letzterem gegebene Furche zwei Furchen mit jenem gleich. Vor andern Werkzeugen aber, obwohl sie für Ochsen eden so passend wie für Pferde sind, kann ich, der Leute wegen, doch nur Pferde gebrauchen. So lange sich diese Umstände nicht verändert haben, werde ich mein Pferdegespann nicht vermindern, und solches vielmehr durch Beibehaltung der für den Institut-Hausbau angeschafften Pferde vermehren, um damit Modder und Mergel zu fahren, wenn ich anders Menschen haben kann. Allein ich werde eine minder kostspielige Pferdefutte- rung einführen, und andere Einrichtungen treffen, wodurch ihr Conto besser zu stehen kommen soll. Man verzeihe Abschweifungen dieser Art, die vielleicht das Trockene dieser Materie annehmlicher machen, und ein Beispiel geben, welche Ansichten und Resultate man aus einer genauen Arbettebe- rechnung erhalt. Es ist ein frivoler Streit über ( 74 ) den Vorzug der Ochsen und der Pferde, wenn er im allgemeinen geführt wird. Aber welches Verhältniß in jedem individuellen Falle zwischen ihnen Start finde, wird sich dann erst sicher ausmitteln lasten, ttwmi man ihre Kosten und ihre Arbeit genau berechnet, und auf alle Locai- Verhältnisse Rücksicht nimmt. lieber die sämtlichen Feldbestellungs-6on. ti, deren so viele zu eröffnen sind, als es Schläge und Productions-Gattungen von Belang giebt, muß ich vorläufig eine Erläuterung geben. Die Kosten der Feldbestellung, deren Ernte und Einnahme in das vorliegende Rechnungsjahr 180z —6 fallt, sind von dem Jahre. 1804 — 5 getragen werden. Dagegen trägt dieses Rechnungsjahr die Kosten, welche im künftigen Jahre den Ertrag hervorbringen. Diese Schwierigkeit haben alle bemerkt, welche über die landwirthschaftliche Buchhaltung mit Sachkenntniß geschrieben haben; alle gestehen ein, daß sie unvermeidlich sey, und daß bei keinem Abschluß-Termin ein wahrer Abschluß einer Jahresrechnung möglich sey. Ist einmal eine Wirthschaft ganz im Geleise, nach einem unveränderlichen System eingerichtet, die Rotation in der bestimmten Ordnung: so bleibt sich der jährliche Aufwand für jeden Schlag und jede Produktion fast gleich. Was im vorigen Jahre jene Koppel mit behackten Früchten zu bestellen gekostet hat, ( 75 ) das kostet in diesem Jahre diese, und die Ernte ist nur nach der Fruchtbarkeit des Jahres verschieden. Aber beträchtlich ist der Unterschied, wenn eine Wirthsthast sich erst ausbildet, und von Stufe zu Stufe höher steigt; wenn die Kraft und die Produktion von Jahr zu Jahr an Quantität und Qualität zunehmen, zugleich aber auch der Aufwand für das künftige Jahr den für das gegenwärtige merklich überwiegt. Gerade in solchem Fall ist aber eine richtige Bilanz zwischen dem Aufwand und dem Ertrag im Ganzen und Einzelnen ain wichtigsten und instructivsten, und in solchem Falle befinde ich mich jetzt. Im Sommer 1805 hatte ich ungefähr 14 Morgen behackter Früchte gebauet, im J. 1806 20 Morgen , im I. 1807 werden beinahe 100 Morgen gebauet werden; weil ich nun dahin gekommen bin, das; ich ihnen den nöthigen Dünger geben kann, ohne ihn der Winterung zu entziehen. Es würde ein schiefes Resultat geben, wenn ich den Aufwand an Arbeit und Dünger, den die 100 Morgen erfordern, dem Ertrage der 20 Morgen gegenüber stellte. Und so ili es mit mehreren. Deshalb muff ein Conto mit dem vergangenen und dem künftigen Jahre eröffnet werden,worüber unten ein Mehreres. Wie die Produktions * Conti eingerichtet werden, zeigen die beiden folgenden, die ich deshalb ganz mittheile, Debet. ( 76 ) ( 77 ) No. 16. Wurzelgewachsbau- Como von 1305 auf Schlag V. Credit. Monat. 2-rly. Bearbeitung des Landes, halbe Düngung, Einlage und Bearbeitung bis »it. Juny . Dvr.Jahrs-e. Ourchhacken und Jäten . . Tagelohn-6. Abvflüge« der Rübe» . . Pferde-C. Behacken ...... Handarbeit ...... Tagelohn-6. Anhäufen.Pferde-6. Arbeit ....... Tienstlohn-L Aufnehmen.Tagelohn - C. Einfahren ...... Pferde-L. Aufnehme».. Ta?elvhn-e. Dienste. . '. . Vienstlohn-e Einfahren.Pferde-6. Summa . 3u gut geschrieben ■Wir.si'.« Monat. ISO 2 229 Octob. Rvvemb. l 5 jWspI.rotheKart. L 8Rthl. r - Zuckerkart. » « - 85 > rothe Kart, à z. - 45 - Zuckerkart. à 8 - [22 { Schwedische Turnixsj - s Rthlr. . s-5 Winspel. Zur Last geschrieben. Whl.Kr. Ps.. Wurz.Vor.c. Luinrna . 8 aldo . 124 16 68 ;6 854 22- 124 ( 78 ) Der erste Posten des vorstehenden Conto ist aus der vorigen Jahres'''chnung in Summa hie- her übertragen. Der Mist ist dieser Production nur zur Halste angerechnet. Das Uebrige ist die seit dem Anfange des Rechnungsjahres, nämlich von, i. Julius an, darauf verwandte Arbeit. Die Credit- ©cite enthalt nun den Ertrag, so wie er vom Felde abgefahren ist. Den Preis wird man um so mäßiger finden, da es nicht Viehkartoffeln, sondern von der besten und mehlreich- sten Gattung waren. Es zeigten sich schon viele erfrorne auf dem Felde, und alle verdächtige wurden zurückgeworfen. C 8! ) ( 80 ) No. 17. Wurzelgewachsbau- Debet. auf Monat. Zu gut geschrieben. "thl. Gr. ?ü May. 40 Pferde ......' Eingelegte Kartoffeln, Pferde- C. n . - Zucker-Kartoffeln g4Schsi Wurtelvvr. C. II 8 - Rothe - 114 < — 38 — - fluiti). Holland. - 14 # Einlege» und Behacken, Königsh. C. 4 l6 “ an Handarbeit Cassa-Conto. 5 3 !> !' £ ( Tagelohn-C. 3 II 6 1 Dienstlvhn-C. 2 15 - Mist, 86 Fuder . . ... Mist-C. III 8 - ;6 Pferde. Rota-Baga undRunkel-Pstan- Pferde - C. 21 — zen ....... . Garten - C. 4 7 6 LnMML . 22s 6 Conto V 0 N 1806. Schlag iv. Credit. Die nebenstehende Summe übertuen aus . . . Conto. ( 82 ) Auf der Debetseite des vorhergehenden Conto stehen die sämmtlichen Kosten. Der Mist war dem ganzen Schlage zur Last geschrieben; der auf den Wurzelgewächsbau zu berechnende Theil ist hierher übertragen. Die Summe der Kosten wird nun auf die Credit-Seite der künftigen Jahresrechnung übertragen, weil in selbiger der Ertrag erfolgt. In dem Hauptbuche des künftigen Jahres wird sie dann so, wie im vorigen Conto No. 16. geschehen ist, aufgeführt. No. i8. Wurzelvorraths - Conto. Diesem wird das Credit des Wurzelbau - Conto debitirt, und das , was laut Hof - Journal von Wurzelgewächsen tzen verschiedenen Artikeln verabreicht worden ist, ereditiret. Außer dem Wurzelgewächsbau auf dem Acker ist der Wur- zelvorrath dem Garten noch 56 Rthlr. 12 Gr. schuldig geworden, so daß sein ganzes Debet 410 Rthlr. 12 Gr. beträgt. Sein Credit für das an die verschiedenen Artikel Abgelieferte beträgt nur Zyi Rthlr. 2 Gr., weil viele Kartoffeln verfaulten. Sonst *wird dem Wurzelvor- rath reichlicher zu- als abgemessen, und bei ersterem werden wohl 28 Scheffel auf den Mispel gerechnet, weil man sonst nie reichen würde. ( 8Z ) No. 19. Kleebau - 6on ro auf 1806. Es hat überhaupt ein vsbet von 70 Nthlr. 8 Gr. 6 Pf., wovon 60 Nkhlr. für Klee-Aussaat der vorigen Jahresrechnung zu gut geschrieben werden. Das übrige sind Kosten des Klee- heumachens, welche eigentlich der künftigen Jahresrechnung zur Last geschrieben werden müßten, indem ihr der Ertrag berechnet wird. Eine genaue Trennung dieses Conto würde aber schwer und umständlich seyn, und sein Etat wird sich bald gleich werden. Das Credit dieses Conto besteht im vorliegenden Jahre nur aus einem Posten von 50 Rrhlr. für grüne Kleefutterung der Kühe bis zu Ende dieses Rechnungsjahres. Diese Kleefutterung ist für etliche und fünfzig Stück täglich nur zu r Rthlr. berechnet. Freilich nach dem Werth des Klees zu Heu gemacht, viel zu geringe; aber nicht nach seinen Productions-K osten, indem er eine nicht erschöpfende, sondern verbessernde Saat ist. Debet, ( 84 ) No. 20. ai. Gerreidebau- Zu «Ut geschrieben. Rthl.Gr. No. 2o. Schlag I. Aussaat an Stauden-Rocken SS Schfl Dor.Iahrs. 6 . 108 - s i Weizen 6 - — 18 - - - Gr. Gerste y - — 13 12 6 s Morgen, per Morgen circa mit 8 Fudern bcdüngt, à i Rthlr. 8 Gr. -- 661 8 Bestellungskosten »ach einem ungefähren Ueberschlage . — 199 4 Summa . . • - 1000 _ No. 2i. Schlag II. Einsaat an ordinairem Rocken 8 -Schfl. — 164 - ) - Hafer 42 > — 42 - - - Buchweizen 6 - — 8 BearbeitungSkosten und etwas Strohmist nach ungefährem Leberschlage . — 250 — Summa . 464 ' Credit. ( 85 ) Conto auf iZoL- Zur käst geschrieben. Rthl.Gr. Pf. Schlag I. Ertrag an Rocken -6z Mandeln. - - - 75 - Sii $0 g 88 Mandeln Scheu» I. Scheu» II. Scheu» V. - 3 Rthlr. 8 Gr. , - Weizen 32 Mandeln • • • 1293 8 à 3 Rthlr. 12 Gr / 1 Gerste 4* Mandeln Scheu» in. 112 » 2 Rthlr. io Gr. Scheu» III. 120 — — Summ» . ... - ' I s*s 1000 8 — Saldo . Schlag n. An Rocken 20 Mandeln . . - - 195 - ... - s igo , ... Scheu» l. Scheu» II- Scheure V. 525 8 395 M. à 3 3 {tl. 8 ®t. 1316 l6 — - Hafer 24 Mandeln àiRthl. Scheu» IV- 48 - — - Buchweizen 1 Fuder . . Scheu» III. 5 — — Summa . . . . 1369 464 l6 — Saldo . . . . 905 l6 ( 86 ) Debet. No. 22 - 24 . Getreidebau- No. 22. Schlag III. Einsaat an ordinair-m Rocken LLSchfl i e - Stauden.-Rocken 6 > .Besteigung nach ungefährem Ueber, schlag .. Summa . No. 23. Schlag IV. Einsaat an »rdinairem Rocken rz Schfl. - i Hafer 33 - - kleine Gerste -6 1 , Erbsen, größtentheilsgedril lek, 20 Schfi. . . . Bestellungskvsten ...... Summa . Schlag V. S. Wurzelgewächsbau. No. 24* Schlag VI. Einsaat an Erbsen -6 Schfl. - r Wicken 9 > ! t Linsen 1 * - 1 Lein...... iBestellungskosien ..... In ant ae- ichriebe». Luiruna . Dor.Iahrs 9»r,l. ®e.« , Dor.JahrsrO. Dor.IahrS.-O 144 108 252 56 33 39 40 160 328 5 - 18 2 51 123 Credit , l ( 87 ) Conto auf 1805 . Zur Last ge.- schrieben. Rthl.Gr.Pf. Schlag III. Ertrag an Rocken 200 Mdl. - 2 thl. i6gr. Scheu« l. 533 8 — s -, f 39 , àa / 16 - V. 104 — i 1 t jo / à2 <16 f - VI. 133 8 — Summa . 770 16 — 2<2 — Saldo . * * * 5-8 l6 — Schlag IV. Ertrag an Rocken 2oMdl.à2thl. i6gr. , - IO; t Ä2 l6 ? Scheu« n. - VI. >333 8 — f -, Hafer 4 * > ài < « IV. 84 — — t - Gerste 98 > «i < ir - - - gedrilleten Erbsen, 22 Fuder ( V. , VI- -45 à io thl. ...... 220 — Summa . 882 8 — 328 12 — Saldo . * 553 20 — Schlag V. S. Wurzelgewächsbau. Schlag VI. Ertrag an Erbsen, 15 Fuder à 10 rthl. Scheu« IV. 152 — — -, t -, 10 -, à 10 -, - VI. 100 -, -, Wicken 13 - àio * VI. 1L0 — — i -, Linsen 1 - àio ì - VI. 10 — — Summa . 420 — — 123 — — Saldo . 297 ( 88 ) Getreidebau - Conti auf 1805. Um Mißverständnissen zuvorzukommen, muß ich ckir nothwendig eine Abschweifung über die Verhältnisse meiner Wirthschaft in diesem Jahre erlauben. Es war nämlich mein erstes Bestellungejcchr, und da eine plötzliche Umwandlung des Feld-Systems unmöglich oder wenigstens unwirthschaftlich gewesen wäre: so konnte nur eine entfernte Rücksicht auf die künftige Einthcilung des Ackers genommen werden. Selbst in der festen Bestimmung derselben brauchte ich mich nicht zu übereilen, und mein erster Plan hat nun, nach genauerer Erwägung aller Umstände, einige Abänderung erlitten. Das vormalige erste Feld, welches nach der alten Dreifeldcrordnung im Herbst 1804 mit Winterung bestellt werden sollte, ward gewissermaßen in vier Theile getheilt. Es sollten nämlich der erste und zweite Hauptschlag, und zwei Neben- oder Atrßenschlage daraus gemacht werden. Erstere aus dem Theile, der etwa im neunjährigen Dünger erhalten war; letztere aus dem ungedüngten drei- und sechsjährigen Rockenlande. Es ward also jener Fläche gleich der Name des ersten und zweiten Schlages gegeben, ohne doch die Grenzen eines jeden genau zu bestimmen. Was erster Schlag genennk wurde, hatte nur 65 Morgen mit ( »9 ) Winterung zu bestellendes Land, und 9 Morgen, die zu Gerste bestimmt worden, weil im vorigen Brachjahre Kartoffeln darauf gebauet waren. Das übrige soll dieser Schlag in der Folge von einer andern Seite bekommen. Auf dem zweiten Schlage wurden nur 82 Morgen mit Winterung besäet, weil ich die Saat auf dem übrigen, zu ausgcmagerten Lande für weggeworfen hielt. Der Erfolg beweist, daß ich mich darin nicht irrte; denn da, wo man über die Grenze des vormals gedüngten Landes etwas hinausgegangen war, verlohnte sich der Rocken des Mähens nicht. — Dennoch gab es hier ein großes Geschrei darüber, daß ich meine Brachrockenaussaat so vermindert hätte. Im folgenden Frühjahre beging ich aber eine Thorheit; denn weil das Land vor meiner Ankunft schon zweimal gepflügt war, und ich deshalb auf den lehmigem Theil aufs Ge- rathewohl weißen Klee einstreuen wollte: so ließ ich auf diesen Theil auch Hafer unterpflügen, welcher die Einsaat nicht wiedergab. Eine gerechte Strafe dafür, daß ich von meinem Grundsätze abwich, es könne nie rathsam seyn, ganz ausgemagertes Land mit Getreide zu besäen. Das vormalige zweite Feld, welches nach der Dreiftlderordnung auf dem bessern Theile in die- ( 9 ° ) fern Jahre Sommerung hatte tragen sollen, ward zum dritten und vierten Hauprschlage, das übrige zum Außenschlage bestimmt. Die gewaltige Menge von Hederich, welche ich im Sommer 1804 beim Ankauf des Guts hier vorgefunden hatte, schreckte mich, bevor das Land etwas ge- reiniget wäre, von einem beträchtlichen Sömme- rungsbau schon ab; und da ich überdies dir Winterungsaussaat, des Strohes wegen, im ersten Jahre möglichst verstärken wollte: so besaete ich im dritten Schlage 72 Morgen, und im vierten Schlage 28 Morgen mit Stoppelrvcken. Dann wurden im letzter» noch 26 Scheffel kleine Gerste und 33 Scheffel Hafer ausgesäet. Das vormalige dritte Feld, welches dies Jahr Brache seyn sollte, machte die Substanz des künftigen fünften und sechsten Schlages aus; das übrige kam zu den Außenschlägen. In den künftigen fünften Schlag kamen nur die wenigen behackten Fruchte und 17 Morgen gedrillete Erbsen, die wegen der noch unbestimmten Grenzen im Lauro des vierten Schlages stehen. In den sechsten Schlag 26 Morgen breikwürfiger Erbsen, und 40 Morgen Wicken, nebst etwas Linsen, Lein u. s. «. Jetzt ersuche ich meine Leser, die Getreidebau- ( 9 1 ) Conti No. 20 — 24. anzusehen. Ganz genau hat das Debet in diesem Jahre nicht ausgemit- telt werden können, weil vor meiner Ankunft kein Journal dieser Art in Ansehung der Winteraussaat geführt ward, und auch in der ersten Zeit nach derselben nicht mit gehöriger Hinsicht auf seinen Zweck geführt wurde. Dem sechsten Schlage sind nur diejenigen Wicken samt ihren Bestellungskosten zur Last geschrieben, die reif eingeerntet wurden; die grünen Wicken sind nach ihren Bestelsungskosten der Meierei angerechnet. Der Ertrag an Mandeln macht das Credit der Getreidebau-Conti aus. Sie werden muth- maßlich taxirt, und, so wie sie hier zu gut geschrieben sind, den Scheuren wieder zur Last geschrieben. Sicherer geht ihr wahrer Werth nach vollendetem Abdrusche hervor. Allein bei einem solchen Interims- Conto -Finto, wie es in der Kunstsprache der italienischen Buchhaltung heißt, hat ein Irrthum keine Folgen aufs Ganze, und es berichtigt sich nachher von selbst. Es ist ein bloßer Vor-Anschlag, der das Taxirungs-Talent übt. Hier ist die Mandel Brachrocken zu Z Rthlr. 8 Gr., die Mandel Stoppelrocken, beide von sehr starkem Bande, zu 2 Rthlr. 16 Gr. ange- ( 92 ) Kommen. Nach dem Probedrnsche war dieses Verhältniß richtig, da erstere f Scheffel per Mandel mehr gab. Die schlechte Erntewitte- rung gestattete keine genaue Separation in den Scheuren. Wir wollen sehen, wie ßch diese Taxation im Ganzen bewahrt. Es sind überhaupt geerntet: 783 Mandeln Brachrocken s 3 Nthlr. 8Gr. ....... — 2712 Nthl. 414 Mandeln Stoppelrocken a2Ntlr. ibGr. ...... :r 1104 - 1197 Mandel ....... 3814 SW)!, Ausgedroschen sind, ausschließlich des ibten Drescher-Scheffels, 1403 Schfl., die à 2 Nthlr. betragen, .... 2806 - Also iulnu8 an Kornwerth ... 1228 Rthl. Ein Mandel hatte mindestens 320 Pfund Stroh, folglich betrug der Rockenstrohgewinnst 358,022 Pfund. io22 Pfund zu 3 Nthlr. gerechnet, be« tragt 1274 Nthlr. Folglich war der Vor-Anschlag so richtig, wie man es erwarten kann. So ist auch der Werth der Mandeln der übrigen Getreidearten ziemlich richtig getroffen. Aber die Erbsen- und Wickenfuder sind zu geringe angeschlagen. ( 93 ) In Ansehung der Erbsen muß ich bemerken, daß die gedrilleten in die dritte Tracht, die breit- würfigen in den Mist kamen. Von erstem sind 20 Scheffel auf 17 Morgen ausgesäet, welches daher rührt, daß ich in meiner sechszeiligen Drillmaschine noch keine Erbsenwalze hatte, und ich die Haferwalze nahm, die nicht für Erbsen paßt. 17 Morgen gedrillete Erbsen haben 22 Fuder, 25 Morgen breikgesaete haben 25 Fuder gegeben. Jene schienen schotenreicher; wie sie sich nber wirklich im Ansdrusche verhalten haben, kann ich nicht bestimmen, da sie bei der schlechten Erntewitterung, wo man nur darauf dachte, sie dem Verderben und völligen Auslaufen zu entreißen, unter einander in zwei Scheuren kamen. Einen sehr hohen Ertrag gaben die Wicken, die zn rechter Zeit einkamen. Von einem Theile, der nicht trocknen wollte, hatten mir dib Tauben und VLgel das Abdreschen erspart. ( 94 ) Debet. No. 25. a. Allgemeines Scheuren- Monat. Zu m geschrieben. Ml>l. Gr.Pf. Vrans^>ort . 218 -9 Ernte« Kosten. Arbeit in den Scheuren . . Desgleichen...... Summa . Tagelohn-O. Die»stleute-6 *?4 ( 95 ) Conto. Credit. Monat. An Ausfall-Getreide abgedro^ sehen 24 Scheffel . . . Verbrauchtes Stroh 321000 Pfund à 3 Rthlr. . . . Noch vvrrärhigeS Stroh 100000 Pfund à 3 Rthlr. . . . Summa Zur käst geschrieben. Kornboden- c Mist-c. Kft. Jahrs-e. Ntlil. Gr. Pf. 26 963 500 1289 Debet , ( 9 6 ) ; No. 25. g. @d)CUre No VI. Conto. ( 97 ) Credit, Monat. Zu gut geschrieben. Rttzl. fflf.W Monat. Zur Last be Kornboden. yeschrie- n. vbeschrr- whn. Ahl. Gr. Pf. Swfl.M. Lchfl.N!. Stoppel-Rocken 50 Mandeln Oclober. Rocken.. 13 12 — 14 -7 — — LrRthl.iSGr Schlag ni. C. 03 8 - Novemb. Rocken ...... ro 5 — 10 20 il — > > 105 Mandeln Januar. Erbsen .. 234 9 9 1*5 469 4 — àrRthl.i6Gr. t IV. c. 280 — - Rocken ...... -4 — 1 8 56 — — Erbse» -r Fuder à 10 Rthl. - IV. c. 220 — - Narr. Rocken ...... 63 — 4 3 120 — — f IO i à IO } < VI. 6. 100 - - Wicken .. 3 — — 3 6 — — Wicke» ; t ... . - VI. 0. 3 © — - April. Rocken ...... 3 * — 2 6 7* — — Linse» . i- s .... , vi.c. 10 — - Linsen. 3 — — 3 6 — — Summa . 773 8 > > Summa . 776 '9 G ( 98 ) Dies Scheuren - Conto hat sieben Unter- abtheilungen, a bis 8 , nämlich ein allgemeines Scheuren Conto, und dann von jeder Scheure ein besonderes. » Das allgemeine Scheuren- Conto enthält auf seinem Debet die Erntekosten mit, welche sich in diesem Jahre der schlechten und langwierigen Erntezeit wegen sehr hoch belaufen. Auf das Crecllt desselben ist das sämtliche Stroh gekommen. In der Folge wird es vielleicht jeder Scheure besonders berechnet werden können. Von den besondern Scheuren -Conti gebe ich nur ein Schema von der Scheure No. VI. Die Debet- ©ette enthalt nämlich das Eingefahrne, welches den Schlägen creditiret wird. Auf der Credit- Seite ist das Drescherlohn nur angezeigt, aber nicht mit berechnet. Das Conto der sämtlichen Scheuren hat einen Saldo an Credit von 451 Nthlr. 12 Gr. 5 Pf. Um so viel hat nämlich das Aufgemessene incl. des Strohes, nach Abzug der Ernte- und Lbrigen Arbeiten, mehr betragen, als es beim Einfahren berechnet war. Nun folgen die Feldbestellungs - Conti auf das Jahr 1806, ja selbst auf 1807. Der Ertrag dieser Feldbestellung ergiebt sich itt ( 99 ) der nächsten, zum Theil erst in der folgenden Iahresrechnung. Aber aller Aufwand, der bis Ende Juny vorfällt, muß hier berechnet werden, um ihn den Artikeln, die ihn leisten, wieder zu gut zu schreiben. Das Debet des Schlages wird dann in Summe — oder wenn verschiedene Productionen darauf geschehen, und diese unterschieden werden können — in verschiedenen Posten auf die CrecUt- Seite der künftigen Jahresrechnung zur Last geschrieben. Für den ersten Schlag giebt es hier kein Conto, weil er zu Klee liegt, und der Kleebau sein besonderes Conto hat. ( *oo ) Debet. No. 26. Schlages II. Feld- 4 Monat Zu «ut geschrieben. •'ttot. m. B5 Dec. prende gepflügt u. geegget 29 Stück Pferde - 0. 12 2 Odife» t i t 174 > Ochsen C. 4 ; 12 — Pflügen ........ Lage!ohn.-6. 8 14 6 April. Dienst!.-6. -• 3 >s 6 Pferde gepflügt und geegget Pferde. 0. >8 16 — 4fi Ochse» gepflügt . . * . Ochsen-6. . II 6 — pflügen. Lagelvdn-6. 2 78 — Ì ....... . Dienstivlin-6 2 9 — Ausgesäet 7% Schfi. 8 Mtz. Hafer Loknboden-6. 75 12 — - -- 2 ) Große Gerste — 84 12 — May. > > s 1 Himels-Gerste 48 ? Pferd gepflügt, geegget und -— lO — — Mist gefadren . ^ . Pferde-6. 1 % 7 — fio Odilen geoflügt .... Ochsen-e. 15 — Pflügen und Arbeiter .... Lagelvhn 6. I 12 6 80 Fudek Mist auf das vermie- lhete und Deputatisten-Karrof.- Oienstlohn-O. 2 22 feiland . .. Mist.- C. lofi 16 — Ausgeiaet ? Sfl. ir Mtz. Kl. Gerste Koriibvden.-6 fi 18 - Jmiy. Desql. 8 ; 14 > - i Pferde {um Versuch des Hafer- -— 1; 4 — uuterpflügens ..... Pferde-0. I 4 Simun a . 598 8 6 ( lo» ) Bestellungs-^ooro auf 1306. Credit. Monat. Zur Last - geschrieben. 7«s)t. m. w. Beym Abschlüsse. Für Dsputatisten-Kartoffelland Veriniethetes Karcoffestand . Gerste- und Hafer,- Production Kftg-Jahr-6- 10 26 262 6 6 Künst- Jahrs-'Summa . 398 8 6 / ! i C 102 ) Vom zweiten Schlage theile ich das ganze Conto No. 26. mit. Er trägt im Jahre 1806 Sommerung, jedoch ist er nicht völlig besäet, weil ein Theil zu mager war. Indessen ist er ganz durchgepflügt worden. Einiges Land ist zu Kartoffeln den Deputatisten gegeben, und anderes vermierhet. Da es sehr armes und verwildertes Land war, so wird iur ein Theil des darauf gefahrnen Düngers von diesen Posten bezahlt; das übrige aber muß der Gerste- und Hafer - Production des Jahres 1806 zur Last fallen. Von den übrigen Schlägen gebe ich kein Schema, weil es dem vorstehenden gleich ist; bemerke aber darüber Folgendes: Das Debet des dritten Schlages, welcher im Jahr 1806 zum Theil Wicken und Erbsen trug, beträgt bis Schluß dieser Rechnung 1562 Rthlr. 1 Gr. 6Pf., welche auf künftige Jahresrechnung übertragen sind. Er enthält nr Morgen, weil das sandigste Land auf meiner Feldflur darunter ist. Er ist größtentheils aus- gcdüngt. Die Erbsen werden einen geringen Theil der Kosten bezahlen, um so mehr, da sie, wie alte frühe Erbsen, schlecht gerathen sind. ( io3 ) Die Wicken sind fast für nichts zu rechnen; denn da sie gleich von einer Made befallen wurden, und auf dem unreinen Lande Hederich und Que- ken schrecklich überhano nahmen: so wollte ich ihren möglichen Nachwuchs nicht abwarten, sondern pflügte sie unter, was ich selbst mit einem Theile der Erbsen that. Nach Abzug des Erb- sencrtragcs werden also in der nächsten Jahresrechnung die Kosten dieses Schlages wieder dem Erntejahr 1807 zu übertragen seyn, indem jetzt (den Zten Oktober 1806) der Schlag ausgedün- get und aufs möglichst beste mit Rocken bestellt ist. Das Debet des vierten Schlages, weicher, mit Ausnahme des mit Wurzelgewächse bestellten Landes, worüber ein besonderes Como existirt, Brache war, zum Theil gedünget und mit Winterung bestellet ist, wird ebenfalls nicht nur der künftigen Jahresrechnung, sondern aus dieser wieder mit den ferneren Bestellungskosten in die folgende übertragen. Beim Schlüsse der Rechnung betrug es 524 Rthlr. iZ Gr. Man erschrecke nur nicht über diese vielen Uebertra- gungen; sie sind weit leichter geschehen, als gesagt, geben dann aber eine überaus klare Ansicht, in welcher sich wichtige praktische und wissenschaftliche Resultate entdecken lassen. Ich weiß ( io4 ) keine bessere Methode, um den Erfolg seiner Bemühungen im Ganzen und Einzelnen richtig kennen und würdigen zu lernen. ' Das Debet des fünften und sechsten Schlages, welche 1806 Winterung, größtentheils in Dünger, und etwas Sommerung tragen, beträgt 1324 Nthlr. 16 Gr. 11 Pft, die ebenfalls der künftigen Iahresrechnnng, um sie mit dem Werth ihrer Prvductionen zu bilanciren, übertragen werden, Das Wiesen-Conto hat, vermittelst einiger auf die Instandsetzung dieser neuen Schwemm- und Wasserungswiesen verwandten Arbeit, und dann für Heumachung ein Debet von 24 Rkhlr. 19 Gr 7 Pf. Hierunter ist aber nicht der Aufwand für die Abschwemmung und Anlage dieser Wiesen begriffen; sondern es steht solcher auf Meliorakions- Conto. Ihr Credit für das im vorigen Jahre davon geerntete Heu betragt 70Nthlr., hat folglich einen Salcio von 45Nthlrn, 4 Gr. 5 Pft Das Garten-Conto hat ein Debet von 382 Rthlrn. 22 Gr. n Pft, und ein Credit von 485 Rthlrn. 2 Gr. 2 Pft ( *05 ) Das Kornboden - Oonto No. 33. theilt sich in so viele Neben- Conti als Getreidearten auf den Boden kommen. Was der Kornboden empfangt, wird ihm nach Scheffelzahl, und, in so fern es aus den Scheuren kommt, nach dem angenommenen Jahrespreise zum Debet geschrieben. Würde etwas gekauft, so würde natürlich der Einkaufspreis angesetzt. Was, vom Kornboden ausgemessen wird, sieht auf der Cre- ciit- Seite, erst nach Scheffelzahl, und dann, in so fern es hier consumirt wird, nach dem angenommenen Preise; wenn es aber verkauft wird, nach dem Verkaufspreise zu Gelde auf der Cre- dit- Seite. So kommt dann auch beim Anfange des Rechnungsjahres der nachgemessene Verrath auf das Debet, und beim Schlüsse desselben der übrig gebliebene auf das Dreält zu stehen, und jener wird dem verwichenen Jahre zu gut, dieser dem künftigen Jahre zur Last geschrieben. Der Ueberschuß des Debet oder Credit oder des Saldo kann, außer der Verschiedenheit der beim Jahresschluß empfangenen und abgelieferten Verrathe, nur aus der Verschiedenheit des Verkaufspreises vom angenommenen Preise herrühren. Und da dieser in der Regel geringer angenommen wird, so hat der Kornboden gewöhn? ( io6 ) tief) einen beträchtlichen Ueberschuß. Er ist um so größer, je vortheilssaster vie Conjuncturen für den Kornhandel sind. Es ist gewiß sehr interessant und sehr nützlich zu wissen, in wie fern der reine Ertrag der ganzen Wirthschaft der eigentlichen Production oder den zufälligen Korn- preisen beizumesscn ist. A^f das Debet des Kornbodens müßte auch die Arbeit des UmstechenS, Sichtens u. s. w. kommen; ist aber bis jetzt dem allgemeinen Wirth- schafts ^ Conto zugeschrieben. Dagegen ist der Aufwand des Getreideverkaufs, besonders das Verfahren desselben, jeder einzelnen Ksrnart zur Last geschrieben. Dies ist umständlich, besonders wenn mehrere Gelreidearten zugleich verfahren werden. Deshalb habe ich nun ein allgemeines Kornboden-, wie ein allgemeines Scheuren- Conto eröffnet, worauf die sämtlichen Kosten des Kornbodens und Handels eingetragen werden sollen. Ich bemerke indessen, daß ich selten um des Getrcideverkaufs willen allein Gespanne nach Berlin geschickt habe, indem ich es lieber in der Nähe etwas unter dem Berliner Preise verkaufe; nur weil ich vieles aus Berlin holen lassen muß, schicke ich von Zeit j« Zeit Getreide dahin. ( '07 ) Um ein Schema meiner Kornlager- Conti zu geben, setze ich einen Auszug des Hafer» Conto vvm Mär; hieher, weil mit diesem Monat das Dreschen, folglich das Aufmessen zu Ende war. ( roy ) ( >08 ) Debet. . No. 33. Kornboden- Hafer -Oonw. Credit. Monat. Zu gut geschrieben. Ntlil.Kr.U W»at. -Lfl.M. Zur Last geschrieben. ■Stet. Nr.Ps,. Mar». r/ Pferde nach Berlin — — Pferde-6. II 6 - März. Für Ackerpferde . 20 8 Pferde - 6. 20 *2 — Nebenkosten auf der - Kutsch- und Gast. Reise und Accise — Ogssr-Lonro. 6 - - pferde .... 9 4 Herrschaftl.6. 9 6 — Aufgemessen von Kv- - Reitpferde . . 4 — Allg.Wirth.L. 4 — - nigshof . . , 522 - KönigSh. C, s 22 - - - Schweine . . !5 8 Jch»eine-6. is — Aufgemessen . . . M 3 ScheurelV-L. 143 Verkauft .... 1 132 I Cassa-Conto. 20s ! i 1 ( no ) Vom Debet und Credit der Kornlager sage ich hier nichts, da man ihr Saldo in dem allgemeinen Bilanz -Conw sehen kann. Das Samerei - Conto enthalt alles, was an Sämerei gewonnen, gekauft, verbraucht und verkauft ist, zum Theil auch die Kosten der Sämerei - Erzielung. Sein Debet ist 119 Rthlr. 20 Gr. ii Pf., sein Credit 172 Rthlr. 6 Gr., folglich Saldo am letzter« 52 Rthlr. 9 Gr. .1 Pf. Das Feuerungs-Conto trägt als Debet Len Ankauf des Brennholzes, die Fuhrkosien, den Werth des selbst geschlagenen Holzes, welcher wiederum der Holzung zu gut geschrieben wird, und dann die Kosten des Sägens und Spaltens. Die Summe desselben war, des verwichenen gelinden Winters ungeachtet, 568 Rthlri loGr. 2 Pf. In der herrschaftlichen Haushaltung sind davon, Nach einem ungefähren Ueberschlage, für zwRthlr. verbraucht. Die Deputalisien haben für 52 Rthtr. erhalten; der Schweineküche ist nur für 20 Rthlr. und der Molkerei für zo Rthlr. — wohl zu wenig — angerechnet. Folglich bleiben für den allgemeinen Ackerhaushalt 166 Rthlr. 10 Gr. 2 Pf. Bis jetzt ist mirs noch nicht möglich gewesen, der ungeheuren Holzverschwendung, die hier, ungeachtet des jährlich höher steigenden Holzpreises, herrscht, zu steuern. ( "3 ) ( "2 ) Debet. No. 41. Zufalls- Tonro. Credit. Monat. Zu gut geschrieben. Ritzt. Gr.U Monat. Zur Last geschrieben. Ritzt. Gr.Pf. Oktober. r? an den Pocket gestorbene Hammel à ; Rthl. . . 1 kranker Ochle, welcher zum Anfahren der grüne» Futte- terung der Meieret überlaste» war, aber als iungensüchkig todtgeschlage» werden mußte Hammel iC. Meierei-O. 87 40 — - Von der todtgeschlagenen Kuh verkauft . . Die Kriegslieferung zu übertrage» an. Cassa-Conto. Herrsch.W.C. 2 389 30 6 Februar. Màrr. Die gemachte KrieaSlieferung à -4;.Schfl. 6 Mtz. Hafer à I Rthl. 12 Gr. . . . 18 Centner 60 Pfund Heu vom Pferdebvden à 16 Gr. . . r Schock 16 Bund Stroh à Schock 5 Rthl. .... Eine abzehrende todtgeschlagene Kuh .. Aus der Scheure durch Einbruch gestohlene Erbsen 8 Sfl. Verschiedene zufällige Ausgabe» und Verluste ..... Desgleichen...... Kornboden-6, Pferde-6. Scheuren - C. Dieh-Best.-C. SchcureVl.C. Cassa-Conto. yerrschaftl.C. $65 12 11 40 16 [9 26 8 8 8 8 i 9 Summa . 391 20 6 Summa . . . . 617 8 991 10 < Saldo . 225 II 9 1 H l 1 ( "4 ) Das 3ufsl!fé * Conto habe ich deshalb eröffnet, weil zufälliger Verlust einzelnen Zweigen der Wirthschaft nicht wohl angerechnet werden kann, ja weil es Verluste giebt, die eigentlich nur den Gutsbesitzer, nicht die Landwirthschaft treffen. Dahin gehören unter andern Kriegesschäden, über deren Beimessung selbst unsre Gesetzgebung Nicht entschieden zu seyn scheint. Ein besonderer Fall ist die von den sämtlichen Ständen unserer Monarchie übernommene Lieferung. Jeder biedere Preuße, der einigermaßen dazu im Stande ist, wird diese und jedes andre, was zur Erhaltung des Staats nothwendig ist, mit Freuden und freiwillig unternehmen. Aber er übernimmt es als Patriot, als Staatsbürger, als Landwirth kann er es nicht tragen. Deshalb habe ich diese zufällige Ausgabe nicht meiner Wirthschaft, sondern meinem Vermögen zur Last schreiben zu müssen geglaubt. Wird die Lieferung zum Theil bezahlt, so fließt dieses Geld natürlich nicht der Wirthschaft, sondern der Casse des Eigenthümrrs zu. Wenn ich also die Lieferungs-Summe auf mein Vermögen oder Guts- ( "5 ) Capital übernehme, und nicht der Landwirthschaftsrechnung zuschreibe: so behält dieses Conta an D«bet-Saldo 22Z Rthlr. ii ®r. 6 Pf., weil dies ein Verlust ist, der den Wirth eigentlich trifft. ( n? ) Credit , Debet. ( i»6 ) Isso. 44. Viehbestands- Conto. SSKonat. Zu gut * geschrieben. •){«)!• @1'.» Monat. Zur Last geschrieben. Xtfil. ( 55 t. Pf. Otti. isoy. Es waren vorhanden : August. 2 verkaufte Kühe .... Cassa-Conto, 75 — — 48 Kühe t , xf , i(( beptemb. i dergl.. — 50 9 a 40 thl. roso thl -Bullen / ^ 1 dergl. ....... — 54 — -4Zugochsen ' à -- . 27 —— 11 Ackerpferde à 80 t 880 t Oktober! 13 Stück Ochsen nach dem Bor- 1 Reitpferd »50 - 5° > werke zum Masten . . Königshof, C, 52O — —‘ Zannar. & Stück Lesgl. ..... — 240 —* 3890 tl)t . 5850 — - i an die Meierei abgegebene Attgttst. - Fersen - 30 thl. . . . Königsh.-C. 60 — - Ochsen ...... Meierei-C. 80 — — 1 junger Bulle k thl. . — -5 - - 1 verschenktes Pferd . . . Eigenth. C. 35 — — 11 angekaufte Ochsen . . Eigenth,-C, 431 18 - 1 abzehrende todtgefchlazene Kuh Zufalls -c. 40 — — SangekaufteBaupferdebrothl. — irà — Znnins. Am Schlüsse des Jahres waren — — - - vorhanden: Sunmia . . . . 45 -L "E Z à4-thl.i9-°thl. 3 Bullen / ' i4Zuqochsen «40 - 560 - j 12 Ackerpferde »80 e 800 - Das Inventarium hatte sich s Baupferde .240 * -40 > um 330 thl. deteriorirt, wel- 1 Reitpferd »40 - 4 ° * ches für die Folge zu berechn 3x60 rhl. * '560 neu bleibt. 1 Summa . 4671 - — 45-6 18 — I Saldo . u . . . 144 1 6 — ( "8 ) Das Viehbestands -Lauto bezicht sich nur auf Pferde und Ochsen, weil beim Hammel- nnd Schweinestande die Zahl und der Werth schnell wechseln, und Gewinn und Verlust aus dieser Wechselung hauptsächlich hervorgehen. Ich habe das ganze Conto beigefügt. Das Debet enthält das zu Anfange des Rechnungsjahres vorhandene Vieh nach seinem ungefähren Werthe; dann das zugekaufte nach seinem Preise. Bei jenem find indessen nicht die höheren Preise der letzten Zeit angenommen. Das Credit dieses Conto enthält nun i ) was für verkauftes Vieh gelvsct worden (kam es nach dem Vorwerk zur Mästung, so ward sein ungefährer Preis als mageres Vieh ebenfalls angeschlagen). 2) Was verloren ist, und deshalb dem Zufalls - Conto zugeschrieben worden. Z) Dasjenige Vieh, was am Schlüsse des Rechnungsjahres vorhanden war, nach feinem ungefähren Werth. Da mehr Vieh verkauft als angekauft worden, so hat dies Conto diesmal einen Saldo an Credit von 144 Rthlrn. 6 Gr. Allein der Viehstand hat fich in diesem Jahre um zzo Rthlr. deteriorirt; welches eine Schuld ist, die beim General-Rech- ( "9 ) nungsabschlusse mit dem Gutsgrund-Capital in Erwägung gezogen werden muß, indem bei diesem ein eisernes Vieh-Inventarium angenom- men ist. Holzungs- Conto. So unbeträchtlich die Holzung auf meinem Gute ist, so würde sie doch zureichen, das für die eigentliche Landwirtbschaft nöthige Brenn- und Nutzholz zu liefern, besonders wenn die gehörige Sparsamkeit damit beobachtet würde. Das für dieses Jahr daraus genommene Nutz- und Brennholz ist zu 2io Nthlr. zu berechnen; wovon die Kosten mit 83 s Rthlr, abzuziehen, so daß dessen Saldo 136 Rthlr. 12 Gr. beträgt. Grund - Meliorations - Conto. Dies enthalt den Betrag der Arbeiten, welche auf Roh- düngen, Planirungen, Ragolen, Ziehung neuer Graben, Anlage der Schwemmwiesen verwandt sind, und hat ein Debet von 285 Rthlr. Das detailliere Conto ergiebt die Kosten jeder Melioration. Es würde aber unnütz seyn, es hier mitzutheilen, da es nicht per Ort ist, von den gemachten Meliorationen zu sprechen. ( 120 ) ÜBattfeitsConto. Dies theilet sich in das vrdinäre, welches Ausbesserungen der Wirthschaftsgebäude enthält, folglich der Wirthschaft jährlich zur Last fallen muß, und in diesem Jahre ein Debet von 72Z Rthl. 8 Gr. 6Pf. hat. Und in das extraordinäre, welches in diesem Jahre noch einen Theil des Baues eines neuen Familien-Hau- ses, einer Wagen-Remise, und mancherlei Abänderungen in den Wirthschaftsgebäuden enthält, und 795 Nthlr. 8 Gr. 6 Pf. beträgt. Der Institut- Hausbau hat, ix'x sich versieht, sein eigenes Conto, welches nur in entfernter Verbindung mit der Wirthschaftsrechnung steht. Das Vorwerk - Königshofs - Conto. Ueber dieses Vorwerk wird zwar ein eigenes Journal geführt, weiches aber, da eine große Genauigkeit hier nicht möglich ist, auf eine sehr einfache Weise geschieht. Da übrigens alles dort gewonnene Getreide auf den hiesigen Kornboden kommt, ein beträchtlicher Theil des dortigen Heues hier verzehret wird, dagegen aber fast alle Arbeiten von hier aus bestritten werden, und alle dortige Ausgaben und Einnahmen aus der hiesigen Casse und in dieselbe fließen: so hat es im Hauptbuch« sein Ge- ( 12 ! ) titvaU Conto, woselbst alle von demselben empfangene Artikel anf dessen Credit, alle auf selbige- verwandte auf dessen Debet kommen. Letzteres betragt in diesem Jahre 2419 Nthlr. 19 Gr. 5 Pf.; ersteres 616S Nthlr. 9 Gr.; es hat folglich einen Saldo an Credit, oder hat reinen Ertrag gegeben 3748 Nthlr. 13 Gr. 7 Pf. Debet. ( 122 ) No. 45. Vorigen Jahrs Zu gut tzeschrieben. Rtlik. 05v.fi 1 Hier würde dasjenige aufzuführen seyn, was etwa für voriges Jahr noch nachgezahlet werden müßte. In diesem Jahre kommt die» nicht vor. ( 123 ) igo4~5 Conto. Credit. Zur Last geschrieben. Xthl. Kl'.wL Koste» des Wurzelgewächsbaues vor Anfang der neuen Rechnung ....... Wurzelbau-e. 180 Kleeaussaat auf Schlag l. . Kleebau - C. 60 — Brachrocken - Besteüung auf Schlag l. ..... Tetreideb.rL. 1000 — — Desgl. auf Schlag n. . . — 464 — — Stoppelrocken - Bestellung auf Schlag in. — 252 — Stoppelrocken- und Somme- runzs-Bestellung auf Schlag IV. ?28 12 Erbsen- und Wicken-Vestellung auf Schlag VI. ... -— 470 — Verrath an Rocken, den i.Jul. 1805. . K»rnboden-e. 2Z2 _ - - Hafer .... — 140 — , - Erbsen . . . — HO — Summa . 9236 12 ' ■ ( »24 ) Debet. No. 46- Künftigen Jahrs Zu gut geschrieben. (55x41.- Abgelieferter Überschuß der Lasse ....... Cassa-Conto. 494 19 i Zwei zum Klecanfahren für die Meierei angekaufte Ochsen Meierei - C. — / Hafer aio r — e Erbsen xo t — < Wicken 18 - — - 570 rhl. 15 gr. Kornboden-6. *3 O 15 WurzelgewachSbau- Kosten auf x8o6. Wurzelq-B.C. 225 6 c Ausgegebenes Kartvffelland Schlag li. C. 26 6 - Getreidebrstellung: Schlag 11. ;?8thl. 8gr. 6xf III. 1562 ! I - 6 - 1 IV. 524 ! 10 / - 1 V.etVI. 1304 i- 16 t 11 ; 789 thl.i 2 gr.npf. Feldbestell.-C. J 789 12 11 Ausgesäeter Klec^aamen 4 Ctn. Sämerei-6. 99 — LuiXIIX!» . . . . 5577 II ( »25 ) Credit. 7. Conto. Zur Last geschrieben. >Nthl. Kr-Ps- ( 126 ) Des vorigen und künftigen Jahres Conto. Es ist schon oben bei Gelegenheit des Feldbestellungs- Conto über diese Conti etwas gesagt worden. Will man mit einiger Genauigkeit Koste» und Ertrag einer jeden Production wissen: so muß man sie führen, oder, nach Hrn. Gyllenbourgs Vorschlag in diesen Annalen, August-Stück S. 144, dieses Conto zwei Jahre durchsetzen. Ich wünsche, daß man das, was Hr. Gyllenbourg hierüber sagt, bei dieser Gelegenheit nachlesen möge. Wie es mir scheint, hat meine Methode, in Rücksicht auf den jährlichen Rechnungsabschluß, doch Vorzüge; indessen kennen wir in Ansehung desselben des Hrn. Gyllenbourgs Verfahren noch nicht. UebrigenS gebe ich es demselben zu, daß der iste Mai ein mehr angemessener Termin sey, als der iste Julius, um eine Jahresrechnung zu schließen und anzufangen. Im Junius fallt oft schon die Heuernte ein, deren Ertrag dann dem künftigen Jahre, und deshalb auch eigentlich die Heuernte- kosten, zugeschrieben werden muß. Ich hatte seinen Termin vormals selbst gewählt, bin hier aber, einiger mehreren Schwierigkeiten ungeachtet, bei dem in hiesiger Gegend allgemein ge- ■ Lrauchlichen lieber geblieben, und glaube, daß ( 127 ) malt fich darin am besten nach dem Gebrauch einer Gegend richte, wenn diese nur nicht einen gar zu unangemessenen Termin, z. B. Neujahr oder Michaelis, gewählt hat. Das vorstehende vollständige Schema dieser Conti (No. 45. und 46.) zeigt übrigens, daß diese Uebertragung hier nur summarisch geschehe, und daher wenig Mühe mache. Will man das Detail wissen, z. B. wie viel ein Schlag oder eine besondere Production desselben zu pflügen, zu bemisten, zu besäe» n. s. w. gekostet haben: so schlägt man die Rechnung des vorigen Jahres nach. Wenn im vorigen Jahres -Conto die Feldbestellungskosten oder der Aufwand noch nicht ganz genau auf Heller und Pfennig ausgemittelt werden konnten: so ist das doch in diesem Jahre für das -künftige Jahr so genau wie möglich geschehen. Die Feldbefteüungskosten, welche dieses Jahr für daS künftige getragen hat, übersteigen die, welche das vorige Jahr für dieses trug, beträchtlich, und dies wird noch zwei Jahre der Fall seyn, bis die Schlage in ihre bestimmte Ordnung und Kraft gebracht sind. Es sind an diesem Jahre 1200 Fuder Mist mehr ansgefah- ren, als im vorigen. Von dieser Düngung wird ( 128 ) in der Regel nur eine Getreide-Ernte genommen, und dann diese Kraft erst zur Gewinnung von Fütterung, folglich zur Quelle einer neuen und größeren Dünger-Menge genutzt, ohne die einmal hineingebrachte Kraft zu erschöpfen. Gerade die besseren Felder bleiben zuerst, nachdem sie gedüngt sind, ein und zwei Jahre zu Klee liegen, und nun wird der Dünger auf die schlechteren, bisher vernachlässigten verwandt, um^uch diese in Kraft zu setzen. Die Ernten vergrößern sich deshalb noch nicht nach dem Verhältnisse der vergrößerten Besielluitgskosien. Ich mache dieses hier nur vorläufig bemerklich, und werde die hieraus für jeden Wirthschaftsverbesserer hervorgehenden wohl zu merkenden Resultate bei dem General-Abschlüsse mit dem Grund-Capital auseinander setzen. ( 129 ) ( lZl ) ( »A» ) Debet. No. 47. Eiaenthàmers- Zu gut geschrieben Rthl.Gr.?- 1 ) An Gelde dirette ausgezahlt ed ' halten ........ -) An Zahlungen, welche unmittel- bar an den Eigenthümer theile baar, theils durch Abrechnungen geleistet sind, und nicht in die Cassa-Conto 11 21 ' WitthfchaftS- Casse komme» . 3 ) Auszahlungen, welche für die herrschaftliche Wirthschaft baar gemacht worden, und Materialien, welche dieselbe aus der Landwirthschaft erhalten hat, laut Div.Artik.-c. 3°3 7 1 herrschaftl. WirthschaftS-Conto Div.Artik.-c. 3073 18 ( 4) Für die KriegSlieferung . . Di».Artik.-C. 315 18 s 5 ) Ein verschenktes Pferd . . 6) Ausgaben und Leistungen für Viehbest..-C. -5 — den Institut-Hausbau . . . Div.Artik.-C. 1904 4 4 7) Die psten einiget: Versuche Cassa- Conto. 4 4 4 Summa . * 6746 a 324 12 10 t. Saldo . 1 4422 2 4 Abschluß -60M0. Credit. Zur Last geschrieben. Mhl.Gr.Ps. Der Casse baar ausgezahlet . . Cassa-Conto -753 l6 % n Stück angekaufte Ochsen . . Dem Gärtner Lohn und Kostgeld Viehbest.-C. 431 18 ausgezahlet ...... Garten -c. 140 Summa . 3324 IO ( 1 3 2 ) In vorstehendem Eigenthümers - Abschluß - Co n to find die Posten zusammengezü- / gen, weil das specielle Conto, welches mehrere Unkerabtheilungen hat, zu viel Raum einnehmen würde. Ich habe mich über diese Posten zum Theil schon erklärt. Meine von der Ackerwirth- schast unabhängige Hauswirthschaft, welche im Hauptbuchs unter dem Namen: Herrschaftliche Wirthschaft, vorkommt, zieht nicht nur den größten Theil ihrer Bedürfnisse aus der Landwirthschaft, sondern es wird auch aus der Wirthschafts- Casse ein Theil der baaren Ausgaben ausgezahlet. Ich betrachte aber meine Familie als der Landwirthschaft fremde, nur mit ihr in regulärer Abrechnung stehende Personen. Wir nehmen indessen alles von der Landwirthschaft nur zu sehr billigen Preisen an, und wenn diejenigen Preise angesetzt waren, wofür die Consumptibilien hätten verkauft werden können: so würde dieser Posten unserer Rechnung sich weit höher belaufen. So muß nothwendig jeder auf seinem Gute auf Gentlemans Fuße lebende, und nicht mit der Landwirthschaft allein beschäftigte Hausvater ver- ( *33 ) fahren, wenn er den Ertrag seiner Wirthschaft richtig schätzen will. So macht es selbst der große genaue Bücher führende Kaufmann und Fabrikant. ( 135 ) ( 134 ) No. 48- General- Bilain. Debet. «thl.Gr.Pf. Credit, j Nthl. ®(.w] 422 2 8 Cassa - Conto. Allgemeines Wirthschafts - Conto . . . — 10 539 19 5 Ackerhaushaltungs - Conto. — — - — — — Dienstleute-Conto . .. 208 19 ‘1 3-8 -3 8 DeputatisteN - Conto.« « — — - 82 — — GesiNdelvhn-Conto ....... — — - — — — Tagelohn-Conto ........ — - -! — — — Mist-Conto.' — - 3-5 9 9 Geschirr-Conto. — - - — — — Meierei-Conto ........ 486 9 I 5 © 19 6 Schweine-Conto.. . — — - — — — Federvieh - Conto. 112 12 - — — — Hammel-Conto. 442 1 9 — — — Pferde-Conto .. 4' 8 7 — — — Ochsen-Conto ......... 244 — - — — — Wurzelgewächsbau - Conto 1805 . . . 124 13 - — — — - - - - 1806 . . . — — - rr 10 — Wurzelgewächs-Vvrraths-Conto . . — - - 20 8 t Kleebau auf 1806 Conto ..... — — - — — — Getreidebau isoj Schlag 1 - Conto . . 5-5 8 — — — — f ( $ t % - . . 905 l6 — — — — itt t 3 i . . 5'8 l6 - — — — t -, t 14t . . 553 20 — — - — i i i ! 6 i . . 297 — — »78° 21 6 .Latus . . . . . 4461 6 - . . . . Transport . . Scheuren Conto. Feldbestelluiigs-Conto auf iso 6 Wiesen Conto. Garte» -Conto. Kornboden - Conto. f H Rocken Weizen Gerste . Hafer . ( i Erbsen . / - Wicken Sämerei -Conto .... Feuerungs- Conto .... Zufalls- und Verlust-Conto Holzungs- Conto .... Viehbestands -Conto . . . Ordinaires Vaukosten-Conto Extkaordinairer neuer Bauten Grund-Meliorativns-Kosten- Vorwerks Königshof- Conto Vorigen Jahrs -Conto . . Künftigen Jahrs - Conto Ei aenthümer s - Conto Summa Credit. ÌHtftt. Wr.W. Conto Conto 4461 6 475 ar 45 104 59- 5 9- 7i 19 9 11 5- 156 144 3748 323« '3377 14 i ; ( iz6 ) Wir wenden uns nun zur General - Bilanz oder dem allgemeinen Gewinn und Verlust- Conto aller einzelnen Conti. Hier wird das Saldo, welches jedes Conto an Credit hat, in die Credit- Rubrik, was es an Debet hat, in die Debet- Rnbrik eingetragen. Da nach der Grundregel dieser Buchhaltung jeder Posten zweimal, und zwar einmal auf das Debet des einen, und das Credit des andern Conto eingetragen werden muß, so folgt daraus, daß die Summe aller Debet und aller Credit, folglich auch aller Saldo auf der einen, und auf der andern Seite sich gleich seyn oder vollkommen bilanciren mäßen. Bei der jedesmaligen Postenformirung vor der monatlichen Eintragung wird diese Bilanz ebenfalls gezogen, damit man sicher sey, nichts übersehen zu haben. Stimmt es hier nicht, so findet man den Fehler leicht auf, und hierin mit liegt ein großer Vorzug dieser Buch- halmngs-Methode. Diese General Bilanz giebt nun die allgemeine Uebersicht, was jeder Artikel an Zuschuß erfordert, oder was er an Ueberschuß gegeben hat. Man muß die einzelnen Conti und das, was ich darüber gesagt habe, nachsehen, wenn man wissen will, wie dieses Debet und Credit der Artikel entstanden sey. ( «37 ) Der reine Ertrag der Wirthschaft wird durch dasjenige bestimmt, was der Eigenthümer daraus gezogen hat, folglich aus dem Debet desselben, welches 4+22 Rthlr. 8 Pf. beträgt. Dazu würde dann aber noch zu rechnen seyn, die in der Casse beiln Rechnungsschlnst rückständige Summe von 494 Rthlrn. 17 Gr. 6 Pf., weil der Cassenrcch- nung ihr erhaltener Vorschuß beim Anfange des Jahres zur Last geschrieben war, so daß der ganze reine Ertrag sich auf 4910 Rthlr. 18 Gr. 2 Pf. beliese. Es sind mir mehrere sonst scharfsinnige Freunde vorgekommen, die, bevor sie sich in diese Rech- nnngsart völlig hineingedacht hatten, den Zweifel auswarfen, ob aus dieser Buchhaltung der reine Ertrag zu Gelde auch wirklich hervorgehen könne, da so vieles zu einem gewissermaßen, doch nur will- kührlichen Preise angenommen und berechnet sey. Wenn sie mir auch zugaben, daß ich diese Preise nach zureichenden Gründen so und nicht anders angenommen hatte, so sey man doch bei keinem andern für zu hohes oder zu geringes Ansetzen der Preise gesichert. — Ich muß dieses Einwurfs hier erwähnen, ob er gleich bei mehrerer Bekanntschaft mit dieser Buchführung von selbst wegfällt. Die Annahme eines unangemessenen Preises kann ä«f ( 138 ) einzelne Artikel Einfluß haben, ihre Ertrags- oder Kostensumme ungebührlich erhöhen oder vermindern ; aber sie hat gar keinen Einfluß aufs Ganze. Denn alles, was nicht für baares Geld erkauft ist, wird dem einen Artikel so hoch zur Last geschrieben, wie es dem andern zu gut geschrieben ist, und bei der General-Bilanz hebt sich dies wieder. Die einzige Frage wäre nur die: ob ich das, was ich und meine Hauswirthschaft an Naturalien aus der Landwirthschaft erhalten haben, zu hoch oder zu niedrig berechnete. Ist eins von beiden geschehen, so ist es das letztere, indem alles unter dem Marktpreise oder unter dem, wofür ich es hier hätte kaufen oder verkaufen können, angesetzt worden ist. Der reine oder baare Ertrag ist nach dem Verhältnisse, worin sich die Wirthschaft bisher befindet, sehr groß, und übertrifft bei weitem meine Erwartung. Es war aber bei aller Beschwerde ein für den Landwirth höchst glückliches Jahr, ein Jahr, welches den Verlust des vorigen 1804 bis 7805 ersetzte. In diesem hatte ich bei meiner Wirthschaft ungefähr izvo Rthlr. zugesetzt; d. ss. wenn ich die Bestellungskosten auf das künftige Jahr nicht abrechnete, sondern nach der ganz gewöhnlichen Weise verfuhr, und nur auf baare ( *39 ) Einnahme und Ausgabe, jedoch ausschließlich der extraordinären Bauten, Rücksicht nehme. Ich wäre ebenfalls zufrieden gewesen, wenn mir dieses Jahr, neben meinen Meliorationen, jenen Zuschuß ersetzt hätte, und das Gut übrigens keinen reinen Ertrag in beiden Jahren zusammengenommen gegeben hätte. Dies mag Manchem sehr paradox vorkommen, und ich nehme daher diese Gelegenheit wahr, mich über das, worauf sich Wirthschaftsverbesserer bei soliden Wirthschaftsumwandelungen gefaßt machen müssen, und über die Art, wie man sich dann mit seinem Gute oder den: Grundwerths-Capitale desselben berechnen muß, zu erklären, da ich es hier mit meinem Beispiele belegen kann. Hätte dieses Jahr etwa nur einen baaren Ertrag von izoo Rthlrn. gegeben: so würde ich zuvörderst in Anschlag haben bringen müssen, daß für extraordinäre Bauten und für directe Grund- Meliorations-Kosten 1080 Rthlr. ausgegeben worden. Sodann aber hätte ich den Auswand rechnen müssen, welcher auf die künftige höhere Kultur und höhere Production des Ackers, folglich auf den höheren Werth des Guts verwandt worden ist. Man muß diesen ebenfalls zu den Meliorations- ( WG ) Kosten zahlen, aber zu den mehr versteckten, und welche sich bei minder genauer Berechnung nicht herausfinden lassen. Dieser Aufwand ist positiv und negativ. Der positive besteht in dem plus des Ackerbestellungsaufwandes für das künftige Jahr gegen den für das laufende Jahr. Und dieses plus beträgt 1847 Rthlr., wie aus der Ver- gleichung des vorigen und künftigen Jahres-Louw hervorgehet, wenn ich den schon berechneten Cas-> sen-Vorrath abziehe. (Daß ich bei diesem Ueber- fchlage Groschen und Pfennige weglasse, wird man verzeihen, da es hier nur auf allgemeine Resultate ankommt.) Es hatte demnach das Gut, bei 1502 Rthlrn. reinen Ertrag, immer schon 4427 Rthlr. aufgebracht, wovon aber 2927 nicht in meine Casse gekommen, sondern als belegt in dem Grundwerth-Capital des Guts anzusehen waren. Dazu aber kommt noch ein negativer Aufwand, der zwar in dem vorliegenden Rechnungsjahre nicht sehr beträchtlich ist, beträchtlicher aber in dem jetzt laufenden und auch noch in dem künftigen seyn wird; ein Aufwand, den jeder Verbesseret — falls die Verbesserungen in und aus sich selbst vorgehen sollen — wohl erwägen und berechnen muß, wenn er nicht bei seinem Unternehmen irre werden, und solches vielleicht schneller und lebhafter betreiben ( * 4 * ) will, als seine Kräfte es erlauben. Die wesentlichste Verbesserung der nach dem Dreifelder-System bewirthschafteten Höhegüter, besonders in dieser Gegend, besteht darin, daß man den Acker in Kraft und Dung setze, und ihn von dem so sehr überhand genommenen Unkrauf reinige. Dies kann in der Regel nur dadurch erreicht werden, daß inan ihn mit aussaugenden und verunreinigenden Saaten möglichst verschone, und mittelst des Anbaues von Futtergewächsen jeder Art, Mist producire. Hieraus erfolgt aber in den meisten Fallen vorerst ein beträchtlicher Abschlag im reinen Ertrage. Durch Futtergewachse rcntirt der Acker, wenn fie auch möglichst vottheilhaft mit dem Vieh benutzt werden, unmittelbar bei weitem nicht so, als durch Getreide. Man muß den Werth des gewonnenen Mistes in Anschlag bringen, wenn man bei der Rechnung bestehen will. Aber selbst dieser Mist bezahlt sich nicht gleich, sondern erst in der Folge. Will ich den Fuktergewächsbau über die ganze Feldmark, auch über die vernachlässigten Felder ausdehnen: so muß ich ihm den Mist wieder vorzüglich widmen, Will ich mich sichern, guten Klee zu haben: so muß ich ihn mit der ersten Frucht nach der gedüngten Brache aussäen, und die ganze zweite Getreideernte auf diesem Felde ( »42 ) aufopfern. Freilich nur für dieses und bei zweijährigem Klee auch auf das nächstfolgende Jahr. Ich verliere diese Tracht, diese Ernte nicht, behalte sie vielmehr verstärkt zu gute; aber ich ziehe ihren Ertrag nicht baar, sondern belege ihn zu hohen Zinsen in den Grundwerth des Guts. Baue ich Wurzelgewächse und behackte Früchte im frischen Dünger: so muß ich diesen der Winterung entziehen, die ihn sonst erhalten hatte, und den höheren Ertrag derselben aufopfern. Es muß ein besonderer Glücksfall seyn, wenn hieraus nicht ein beträchtliches minus im reinen Ertrage der ersten Jahre erfolgt. Daß dieses minus bei meinen Uebergangsjah- ren nicht so groß ist, und ohne besondere Unglücksfälle auch nie so groß werden kann — daß vielmehr überall kein minus gegen den vormaligen Ertrag und selbst gegen die Capitals-Zinsen entstehen kann — rührt von der Verbindung mit dem Bruch- oder Marsch-Vorwerke her. Der reine Ertrag desselben ist in dem vorliegenden Jahre 3748 Rthlr. gewesen. Ziehe ich diese von dem, was ich baar und an Naturalien aus der Wirthschaft erhalten habe, ab, so blieben für das Höhe- gut 1168 Rthlr. übrig, welches, wenn man die sämmtlichen Meliorations-Kosten nicht bedenken ( *43 ) wollte, wenig genug wäre. Indessen hatte das Ganze bei der vormaligen Bewirthschaftung nur 2000 Rthlr. getragen, ohne daß erhebliche Melio- rations - Kosten verwandt wären, das Höhegut also gewiß weniger als nichts. Wie geht es nun aber eigentlich zu, daß ich meines positiven und negativen Verbesserungsaufwandes ungeachtet nichts an unmittelbaren Einkünften in den Uebergangsjahren verliere, und nichts zu verlieren denke? — Ich wünsche, daß meine Leser versuchen mögen, dieses Räthsel zu lösen, bevor sie weiter lesen. Ich habe schon gesagt, daß es in der Verbindung mit dem Bruchvorwerke liege. Nicht in dem Druchvorwerke selbst, denn dies war vorher auch da, und mit der Höhewirthschaft genau verbunden, sondern in der veränderten Art der Verbindung und Wechselwirkung bei* der Grundstücke auf einander. — Doch ich kann nicht erwarten, daß meine Leser sich dessen, was ich im ersten Stück dieser Annalen über die hiesige Wirthschaft gesagt habe, erinnern werden, und deshalb muß ich die Auflösung des Räthsels schon geben. Es lagen nämlich vormals wenigstens ioo Morgen auf dem Bruchvorwerke zur Kuhweide, weil das Vieh den ganzen Sommer über dort war. So wie ich hier nun aber Futter« ( *44 ) kräuter ansäe, und diesen zuerst daS beste Land einräume, meine Kühe auf dem Statte futtere, kann ich jenes Weideland aufbrechen, mit Getreide besäen, und mit behackten Früchten bestellen. Dies giebt mir den Ertrag, den ich durch jenes zu FNt- tergewächsen liegende Land verliere, reichlich wieder, und statt 102 Morgen Bruchweide habe ich an 5o bis 6o Morgen Klee genug. So wie ich mehr Klee und Futtergewächse auf der Höhe baue, kann ich auch des Heues aus dem Bruche entteh- ren, und das zu Wiesen liegende Land aufbrechen. Allein der wesentlichste Vortheil ist nun der, daß ich auf der Höhe das Dreifache an Dünger gewinne, was vormals, als das Vieh im Bruche weidete, gewonnen wurde. Im Bruche selbst aber gewinne ich durch die im Winter aufgestellten und größtentheils mit Kartoffeln gemästeten Ochsen überflüssigen Dünger. Schon im künftigen Jahre, 1807, hoffe ich die völlige Unabhängigkeit der Höhe vom Bruch zu erreichen, und 1808, folglich in meinem dritten Bewirthschaftungsjahre, beides in der Ordnung zu haben, welche ich mir zum Ziel vorsteckte. Ohne! aber diese Verbindung in den ersten Jahren des Ueberganges benutzen zu können, bekenne ich ausrichlig, würde es nicht möglich seyn, ohne größere ( i45 ) größere Aufopferungen im Ertrage, in so kurzer Zeit «in erschöpftes, wiesen- und weibeloses Höhegul in «inen kraftvollen Stand zu versetzen. Man verzeihe diese Abschweifung! Ich wollte hier nur zeigen, zu welchen Resultaten eine genaue und gehörig zerlegte Rechnung führt, und warum man außer den directen Melrvrations-Kosten den Vorschuß in Productivns-Kosten berechnen müsse, wenn man eine Wirthschaft durch gänzliche Um- schmelzung verbessern will. Man darf selbst nicht erwarten, daß dieser Productivns-Kostenvorschuß in dem folgenden Jahre zurückkehre. Es können drei, vier Jahre hingehen, ehe sich die Kosten einer vermehrten Düngergewinnnng bezahlen. Denn ich muß diesen Vorschuß schon in dem Jahre geben, wo ich Futtergewachse zu bauen anfange. Wir besäen nach der Regel derFruchtwechftlwirth- schaft einen Schlag im Jahre 1805 mit Klee, haben also den Sainenankauf. Wir mähen ihn 1806, und haben den Verlust einer Getreideernte; den daraus gewonnenen Dünger bringen wir 1807 aufs Kartoffel- und Rübenfeld, welches als Fütterung auch geringern unmittelbaren Ertrag giebt. Nun kommt 1828 Gerste, welches die erste verkäufliche Frucht ist, die wir von dem Dünger gewinnen. In den Jahren 1829 und 1810 liegt die ser Schlag zu Klee, und erst im Jahr 1811 haben wir eine Winterungsernte, welche den negativen K / ( i4Ó Aufwand oder die Enthaltung von mehreren Getreideernten erst völlig bezahlen wird. Denn die vermehrte Diehnutzung während dieser Jahre wird, wenn man den Dünger nicht berechnet, selten den Aufwand, wenn man genau rechnet, ersetzen, mehrentheils nur die Zinse» bezahlen. Nun aber kommt das Capital wieder zurück, und zwar ein sich immer wieder reproducirendes Capital; denn Dünger erzeugt Dünger. Ich kenne große Gutsbesitzer, die von der Güte der Sache überzeugt und fest entschlossen, sie durchzusetzen, aber, schwindelnd über den Zuschuß der ersten Jahre, die Augen zudrückten, und gar keinen Rechnungsabschluß machten, bis die Sache zu rentiren anfing. Sie haben mir aber bekannt, daß sie auf dem Punct gestanden hatten, es wieder aufzugeben, als sie schon über das Scbwerste weg . gewesen wären. Andere, minder beharrliche haben dies wirklich gethan. Es ist also sehr beruhigend zu wissen, wie man eigentlich stehet; wo das Kapital steckt, welches man in seiner Wirthschaft belegt hat, und wann man seine Rückzahlung erwarten könne. Diese Beruhigung geben Rechnungen dieser Art. Sie zeigen aber auch, daß man «in Kapital haben müsse, wenn man dergleichen unternimmt. Sie zeigen ferner, daß ein Pächter, wenn er nicht über eine lange Pachtung sehr fest gesichert ( 147 ) ist, dergleichen nicht unternehmen könne, und daß selbst ein bestimmtes Abstandsgeld ihn nicht hinlänglich sichere. Noch mehr aber wünschte ich, daß die Sache von solchen Gutsbesitzern wohl erwogen würde, die sich von den Vortheilen einer verbesserten Wirthschaft theoretisch überzeugt haben, und sie, ohne sich selbst genauer darum bekümmern zu können, von einem Wirthschaftsbe« amtcn wollen ausführen lassen. Ich kann nicht behaupten, daß Liese in einigen mir bekannten Fallen ihre Schuldigkeit wirklich gethan haben; denn das erforderte eine genauere Untersuchung. Allein sie können rechtschaffen und einsichtsvoll gehandelt haben, ungeachtet man drei Jahre von den Guts- Revenüen zugesetzt hatte, und nun auch das vierte nicht so hoch, als man erwartet hatte, rentiren zu wollen schien. Daß dann ein neuer Verwalter, der den Plan wieder umwirft, aus dem in Kraft gesetzten Acker einen hohen Ertrag herausbringt, ist sehr natürlich, beweist aber noch nicht, daß dessen Wirthschaft in Praxi besser sey, und daß der Gutsbesitzer reell dabei gewinne. Eine Buchhaltung, wie die vorliegende, giebt, meiner Ueberzeugung nach, die sicherste Controlle, aber auch ein be- rubigendes Rechtfertigungs -Docnment für einen Guts Aeministrator ab. Argen Betrügereien kann sie freilich, sowenig als irgend eine andere,vorbeugen; aber sie kann doch leicht auf ihre Spur helfen. K 2 Ein Fall, wie der oben erwähnte, gab die Veranlassung zu einem Gespräche, welches ich, so weit ich mich dessen erinnere, hieher setzen will. Ein Herr erzählte mir nämlich vor kurzem von seine». Verwandten, dem es so gegangen sey. Er fügte hinzu: Im verwichenen Jahre hatte der vorige Verwalter zwar sehr schönes Getreide auf dem Halme, und starken Einschnitt; aber es lohnte doch nicht in dem Verhältnisse, und die Kartoffeln verfaulten zum Theil. Statt derselben hat der neue Verwalter nun Gerste gesaet, und die hat eisten mächtigen Ertrag gegeben. In die Gerststoppel will er nun Rocken bestellen. Ich. Nun der versieht es freilich, aus dem Lande herauszubringen, was dervorige hineingebracht hat. Er. Ja,' in diesem Jahre wirds rentiern; in dem vorigen hat mein Vetter wenig davon gehasst. Ich. War der Nocken in diesem Jahre denn auch gut? Er. Ja, viel besser als auf den benachbarten Gütern. Ich. Nun, den hatte der alte Verwalter doch noch bestellet, und guter Rocken zeigt in diesem Jahre einen guten Wirthschaftcr an. Uebcrhaupt, glaube ich, hatte der Herr Vetter besser gethan, den alten Jnspector doch auf die sechs Jahre, die er ihn cngagirt hatte, zu behalten, und das Ab- ( >49 ) standsgeld zu sparen, wenn sonst nichts mit Grund gegen ihn zu erinnern war. Er hatte gerade schlechte Jabre, besonders für dortige Gegend, getroffen. Und das Gut an sich hatte er doch verbessert. Er. Das mag wohl seyn; aber Sie werden mir doch zugestehen, daß es hauptsächlich auf die reine Nevenüe ankommt, die ein Gut giebt, und nicht auf die Verbesserungen und das WirthschaftsSystem. Die viele schöne Gerste hatte mein Vetter doch nicht gehabt, und von den Kartoffeln laßt sich dort nicht viel verkaufen. Ich. Ihr Herr Vetter gebraucht wohl seine Revenüen, um in *** siandesmäßig zu leben. Es ist dort sehr theuer. Er. Das gerade nicht. Er ist ein guter Wirth, und die andern Güter sind gut verpachtet. Mit diesem wollte er eigene Administration versuchen, weil er sich in den Sommermonaten dort aufhält, und dann fast nur in Ihren Schriften liest. Ich. Es sollte mir leid thun, wenn der Herr Vetter dadurch zu Schaden gekommen wäre. Ich hatte aber nicht für Herren geschrieben, die in der Stadt leben, und nur die schöne Jahreszeit auf ihren Gütern zubringen. Aber was macht er denn mit dem Gelde, was er nicht verzehrt? Er. Sie werden doch wohl nicht verlangen, daß man ffein Geld wegwerfen soll, um eine bessere Ackere Cultur einzuführen, wenn mau weiter ( »6o ) nichts davon hat. Man kann es jetzt bei uns sicher zu 5 Prozent belegen. Ich. Nein, bewahre Gott! Solchen Patriotismus verlangt man in unsern Tagen nicht. Allein es fragt sich nur, ob der Herr Vetter dasjenige, was ihm der neue Inspector in den nächsten Jahren mehr herausbringt, als der vorige vielleicht gethan hatte, nicht weit höher und reichhaltiger in diesem Gute selbst belegt haben würde? Ich möchte das wohl behaupten. Er. Man spricht viel von Meliorationen, und was die nachher einbringen sollen. Das mag auch oft wohl wahr seyn. Ich kenne selbst foId>c Fälle, z. B. mit Haselberg, welches der selige Geheime Rath v. Wolf sechsmal so hoch gebracht hat, als es sonst eintrug. Das kann freilich nicht allein von den höheren Preisen herrühren. Aber es ist doch so sicher nicht, als wenn man es auf Zinsen giebt. Und mir ist ein Vogel in der Hand lieber, als zwei auf dem Dache. Ich. Darin haben Sie vollkommen Recht. Allein gesetzt, daß man vom Credit-Wesen nichts versteht, und keinen rechtschaffenen und vorsichtigen Justiz-Commissarius oder Agenten hat, so ist die Sicherheit beim zinsbaren Belegen wahrlich Nicht größer, als wenn man Meliorationen auf seinen Gütern vornimmt. Ich kenne wenigstens Mehrere, die bei ersterem, als die bei letzterem ihr Geld verloren haben. ( * 5 * ) Er. So viel muß man von der Sache ver-, siehe» und vorsichtig seyn, oder sich einem bekannten, rechtschaffenen Manne anvertrauen. Ich. Dasselbe sage ich von Guts-Meliorationen. Und gesetzt den Fall, daß man von beiden gleiche Unkennrniß und in beiden Stücken gleiches Mißtrauen gegen Sachkundige hatte: so thäte man am klügsten, wenn man sein Geld vergrübe, wie auch wirklich der Bauer es thut. Das gebe ich Ihnen allerdings zu. Er. Wenn ich aber meine Revenüen, die ich aus dem Gute ziehen konnte, wieder in das Gut hineinstecke: so habe ich doch gar nichts davon, und wenn auch ich oder mein Infpector es noch so gut verständen. Von einem Kapitale hingegen, wenn ich es vernünftig belege, erhalte ich doch Zinsen, die ich verzehren oder sonst benutzen kann. Ich. Sie stellen da zwei entgegengesetzte Falle zusammen, die wir, meine ich, schon unterschieden haben. Ich fragte Sie, ob Ihr Herr Vetter seine Guts-Revenüen verzehrte. Sie sagten Nein! er mache sie, wie ich verstand,wieder zuKapital. Thut er das, so kann er seine Revenüen eben so wenig verzehren oder sonst benutzen, als wenn er sie zur Verbesserung seines Guts anwendet. Und da käme es denn aus den Geschmack an, was den meiste» Genuß giebt — seine Schuldverschreibungen an-, zusehen, oder den zunehmenden Flor seiner Arcker,^ C *52 ) Wiesen und Holzungen. Gebraucht aber Jemand seine Guts Nevenüen und seine Zinsen, so kann er freilich keine neue Kapitale machen. (Nach einer Pause.) Sie erwähnten vorhin des seligen Geh. Raths v. Wolf. Von dein Manne spreche ich gern. Er hat sich in unserer Gegend verewigt, und von ihm sianilnk zum Theil die höhere Kultur her, die sich im Oberbarnimschen Kreise verbreitet hat. Dom eigentlichen Ackerbau hatte er anfangs nur beschrankte Begriffe. Aber er brachte die richtigen Grundsätze der Gewerbskunde aus dem Fabrik- Wesen mit hinüber zur Landwirthschaft. Er. Das sind doch wohl zwei sehr verschiedene Dinge? Ich. So verschieden nicht in Hinsicht des Betriebes im Ganzen. Bei beiden kommt es hauptsächlich darauf an, daß man zweckmäßige Werkzeuge und Gebäude, gutes Material in Vorrath, arbeitende Kräfte und Kapital, und dies alles in gerechtem Verhältnisse zu einander habe; daß man die Arbeit gehörig zu vertheilen, die wichtigste immer zuerst zu fördern wisse; daß man alle Abgänge benutze, jedes Ding früh genug vorbereite; den Umsatz beschleunige, wo es die Natur der Sache prlaubt; aber auch Geduld und Ausdauer habe, po dies nicht geht; vor allem, daß man das Vermögen und den Willen habe, ein Kapital hinein- ( 153 ) zustecken, nachdem man sich überzeugt hat, daß es nutzbar angelegt seyn werde. Wird die Landwirthschaft auf großen Gütern erst mit wahrem Fabriken-Geiste betrieben: so wird es mit der Production unsers Landes, des ungünstigen Klima ungeachtet, anders aussehen. Wenn diese erste aller Fabriken zu höherer Vollkommenheit wird gediehen seyn, dann, nicht eher, werden die andern Fabriken sich heben können. Aber dazu gehört Kapital, welches die alten erblichen Gutsbesitzer selten — noch weniger aber die Güterhand- ler — bis jetzt daran wenden können und wollen. Der selige Wolf steckte aber gleich 102000 Rthlr. in diese Haselbergischen Güter, die ihm etwa 80020 Rthlr. im Einkauf gekostet haben mochten; ohne dies hatten sie weder so hoch rentirt, noch ihren jetzigen Werth erreicht. — Ich bemerkte zu spat, daß der Herr mich nicht mehr verstanden hatte, und nur abwartete, daß ich zu sprechen aufhören möchte, worauf sich unsere Unterhaltung mit einem „kann wohl seyn ? endete. Hoffentlich aber dient sie dazu, mich meinen Lesern völlig verständlich zu machen, wenn ich Ihnen nun noch zuletzt meine diesjährige Abschluß- Rechnung mit dem Grundwerths-Kapital des Guts vorlege. Diese steht nämlich folgendermaßen : ( *54 ) Grundwerths - Capital. Debet an die General - Wirthschaft-- Rechnung vom Jahr 1805 — 1806. Für extraordinäre Baukosten . 7-5 rthl. 8gr. 6pf. > Grund - Meliorations- Kosten »85 - — * — f t den von diesem Jahre dem künftigen gemachten höher» Vorschuß, als es vom vorigen empfangen hatte, . . 18»; - —- - — - »908 rthl. ii gr. iopf. cirestir an dieselbe Rechnung. Don 7«-«- rthlr. Kausgeldern die Zinsen à 4 Prozent, . . r 800 rthl. — gr. — pf. -- ;5oo rthlr., welche für Kaufkosten, Bauten, Grundver- besserung, Vermehrung der Inventariums», im vorhergehenden Rechnungs-Jahre aufgewandt worden, auch Dsücft im Ertrage zurDek- kung der Zinsen à 5 Prozent, 175 - — < — - Für Deterivrativnen des Viehbestandes im laufenden Jahre, ;;o - — - — * Summa . 3905 r£f){. — gr. — ?f. 2908 ! sto ? 4 , Saldo . zsörthl. ;gr. rpf. ( 155 ) Dieses Conto kann zwar der General-Wirthschaftsrechnung angehangen werden; es gehört aber eigentlich in das Lagerbuch. Es zeigt, wie ich in Ansehung des Kapitals, welches in meinem Gme steckt, stehe, und wie viel ich von Jahr zu Jahr von meiner Wirthschaftseinnahme zur Deckung der Zinsen rechnen muß. Dies würde in diesem Jahre also eigentlich nur der Saldo von Zyü Nthlrn. seyn, und der Verdienst in einer Wirthschaft — wenn ich nämlich das Gewerbe der Landwirthschaft abgesondert vom Werthe des Guts betrachte — würden 4028 Rthlr. seyn. Davon find aber freilich wieder 2908 Rthlr. in Las Gut hineingesteckt worden, und diese müssen vom künftigen Jahre an verzinset werden. Das Gut kostet dann 6408 Rthlr. mehr, als sein Kaufpreis war. Ob es wirklich um so viel, und, was es ferner noch kosten wird, mehr werth sey, wird sich erst, wenn der Meliorations-Plan im Jahr i'o8 — 9 völlig ausgeführt seyn wird, bestimmt zeigen. Ueber eine Einrichtung des Lagerbuches nach meiner Idee werde ich zu einer andern Zeit etwas sagen. Es wird in selbiges nur jährlich nach völligem Abschlüsse des Hauptbuches aus diesem und dem Journale das der Aufbewahrung Würdige eingetragen. Man kann dann den Grundwerth des Guts auf die einzelnen Pertinenzien vertheilen, und sodann, wenn man will, den einzelnen Pro- ( »56 ) bastione«, nach Art der Engländer, die Renke des Bodens, auf welchem sie erbauet sind, zur Last schreiben, welches allerdings eine hellere Ansicht von dem mehreren oder minderen Profit einer jeden gewahrt. Es laßt sich aber nicht wohl thun, bevor das Ganze in Ordnung gebracht, bestimmt abgetheilt und in gehörige gleichmäßige Kraft gefetzt worden ist. Ich kann es nur von wenigen Lesern erwarten, daß sie mich bei der ersten Letture völlig werden verstanden haben. Die Folge erklärt hier erst den Sinn und Zweck des vorhergehenden und den Zusammenhang des Ganzen. Deshalb habe ich sie schon gebeten, noch einmal zu lesen, und die Schemata bei jeden Artikel nachzusehen. Die Sache ist gewiß für jeden jungen Landwirth wichtig, giebt Aufschlüsse, Fingerzeige, spornt zur Thätigkeit an, lehrt aber auch Vorsicht. Ein alter auf einem Flecke oder doch unter einerlei Verhältnissen eingewöhnter — abgerichteter — Landwirth bedarf vielleicht so detaillirter Buchführung nicht. Er handelt nach Gefühl und gleichsam nach Instinkt vielleicht sehr richtig; aber er ist doch nicht gewiß, ob er nicht noch besser verfahren könnte. Weil er das fühlt, so ist er den Neuerungen vielleicht an sich nicht entgegen, aber furchtsam dabei. Der junge Landwirth aber und der in neue Verhältnisse versetzte wird völlig im Dunkeln tappen, ( 157 ) muß bei dem eingeführten Gebrauche bleiben oder befürchten, daß er zu Schaden komme- wenn er nicht zu berechnen gelernt und sich gewöhnt hat. Er kann höchstens das Muster einer andern Wirthschaft wählen und nachahmen, welches die Erfahrung durch den Erfolg im Ganzen bewährt hat, aber er wird erst nach einer Reihe von Jahren erfahren, ob dieser Zuschnitt für seine Lokal- verhältnisse paßt, und nie, ob nicht ein besserer hatte getroffen werden können. Ohne detaillirte Buchführung wird er nie wissen wohin er seine Augen besonders richten, was er zurückhalten, was er befördern müsse; welche Ersparungen zu machen, welcher Aufwand vor- theilhaft sey. Er wird manches probiren können, aber keine Versuche anstellen, die sichere Resultat«- für ihn und andre geben. Aber, wie schon gesagt, ich gebe meine Buchführung für kein Muster, noch weniger für einei t Leisten aus, wonach man seine Bücher einrichte, » solle. Es läßt sich gewiß im allgemeinen, es läßt sich im einzelnen vieles daran verbessern. Wer sich mit dem Rechnungswesen, mehr wie ich, vo>n Jugend auf befaßt, mehr im Zählen geübt hat, der muß es besser machen können und dem muß es leichter werden. Memorial, Journal und Hauptbuch muß in jeder andern Wirthschaft andre Rubriken, andre Conti haben. Nur das versichere ( »58 ) ich, daß sobald man sich einmal an diese Form gewöhnt hat, sie nicht schwierig sey und nicht viel Zeit wegnehme. Und diese Zeit wird einem eifrigen Landwirthe bald zur nützlichsten und angenehmsten seines Lebens werden. Ich lege deshalb einem jeden denkenden Land- wirth und Rechnungsführer diese meine eigenthümliche Methode zur Prüfung und Beurtheilung vor. Alle mit Sachkenntniß gemachte Zweifel, Einwendungen und Kritiken werden mir sehr willkommen seyn, und ich werde sie mit Dank, wenn man will ohne Nennung des Namens, den ich auch selbst nicht zu wissen verlange, in diese Annalen aufnehmen. Es ist für die Wissenschaften, wie für die Praxis unsers Gewerbes von gleich großer Wichtigkeit, das Rechnungswesen und die Buchführung zur möglichsten Vollkommenheit zu bringen. Es ist das Fundament von jener, der sicherste Leitfaden bei dieser. /x ... /rjì//ruMy.w:-'\~ A*- W =£5» ■ rfa&mSK- W« *•**.«*? ■^V'^ K /PA